hsg sucht Menschen mit Rückenschmerzen

Die Hochschule für Gesundheit (hsg) sucht für ein Forschungsprojekt Menschen, die an Rückenschmerzen leiden.

Frau S. ist 55 Jahre alt und hat seit vielen Jahren immer wieder Schmerzen im unteren Rücken. Langes Sitzen macht ihr Probleme, was sie auf der Arbeit (Frau S. ist Controllerin, übt also eine Bürotätigkeit aus) stellenweise sehr einschränkt. Wegen der Schmerzen bleibt sie manchmal sogar zuhause. Auch alltägliche Besorgungen und der Kontakt zu Freunden und Verwandten sind beeinträchtigt. Frau S. weiß gar nicht mehr weiter. Die Ärzte finden keine Hinweise auf eine schwerwiegende Rückenerkrankung, aber sie können auch keine eindeutige Ursache für die Beschwerden finden. Frau S. hat bereits Schmerzmittel, Akupunktur und Übungen probiert, was aber nur kurzfristig geholfen hat.

Die sogenannten chronischen unspezifischen Rückenschmerzen von Frau S. kommen in Deutschland häufig vor und können sehr viele „Gesichter“ haben. Medizinische Verfahren wie zum Beispiel Bildgebung helfen hier in der Regel nicht, die Schmerzursache zu finden. Allerdings gibt es mittlerweile Ansätze, Rückenschmerzen anhand von Symptomen und der Bewegungsmuster systematisch in Kategorien einzuteilen und darauf eine Behandlung aufzubauen.

Ein Element eines solchen klassifikationsbasierten Ansatzes für Patient*innen mit stärkeren Rückenschmerzen wird aktuell im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Hochschule für Gesundheit (hsg) erprobt. Dafür werden Patienten gesucht, die eine veränderte Wahrnehmung und Steuerung von Bewegungen im Beckenbereich aufweisen – denn dann lässt sich die Behandlung spezifischer auf die Problematik der Patient*innen ausrichten. Die Untersuchungen und Behandlungen werden von qualifizierten Physiotherapeut*innen durchgeführt.

Prof. Dr. Christian Thiel, Professor im Studienbereich Physiotherapie an der hsg, betont: „Die Teilnahme an der Pilotstudie beinhaltet eine kostenlose physiotherapeutische Untersuchung und eine zielgerichtete Behandlung. Wir möchten wissen, wie gut sich der klassifikationsbasierte Behandlungsansatz im Alltag realisieren lässt. Zudem möchten wir erste Hinweise auf die Effekte einer neuartigen Trainingsform gewinnen, bei der es um die Wahrnehmung und Steuerung von Bewegung geht. Dies vergleichen wir mit einer etablierten Behandlungsmethode“. Im Fokus steht dabei, welche Auswirkungen die beiden Therapieverfahren auf Schmerzen, körperliche Funktionen und Lebensqualität der Teilnehmer haben.

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Katja Ehrenbrusthoff, die gerade zum Thema chronischer Schmerz promoviert, ergänzt: „Es gibt zunehmende Erkenntnisse aus der Rückenschmerzforschung, dass ein Training dann die Symptome von Menschen mit chronischen Rückenschmerzen verbessern kann, wenn es einen Einfluss auf die Wahrnehmung und Kontrolle von Bewegungen hat.“

Das Forschungsprojekt im Rahmen einer Masterarbeit der hsg-Studierenden Katharina van Baal und Jana Allofs hat somit das übergeordnete Ziel, die Behandlung für Patient*innen mit chronischen Rückenschmerzen zu verbessern.

Teilnehmende sollen
- Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule seit mehr als 3 Monaten haben,
- mindestens 18 Jahre alt sein,
- keine ernsthafte oder neurologische Erkrankung haben,
- nicht schwanger sein,
- im Jahr 2016 nicht an der Lendenwirbelsäule operiert worden sein
- und an einer kostenlosen umfassenden physiotherapeutischen Untersuchung und Therapie interessiert sein.

Bei Interesse wird zunächst ein individueller Termin zur körperlichen Untersuchung vereinbart, bei dem die grundsätzliche Eignung für die Studienteilnahme festgestellt wird. Patient*innen, die teilnehmen können und wollen, erhalten danach 6 Behandlungen in einer der beiden Behandlungsgruppen.

Weitere Informationen und Kontaktaufnahme unter:
Mail an: kvanbaal(at)hs-gesundheit.de
Telefon: 0234/777 27-699
Hochschule für Gesundheit
Gesundheitscampus 6-8
44801 Bochum

Frau S. hat einen Nachbarn, Herrn M., der wesentlich seltener Rückenschmerzen hat. Seine Schmerzen stören, aber gehen meist nach wenigen Tagen wieder weg. Da die Wartezeiten beim Arzt so lang sind, hat sich Herr M. noch keinen Termin geben lassen. Trotzdem interessiert ihn, was er dagegen tun könnte.

An Menschen wie Herrn M. richtet sich ein Projekt, in dem die Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gemeinsam mit der hsg eine neue Trainingstherapie anbietet. Dabei werden Elemente eines Kräftigungstrainings mit Balance-Übungen und Störreizen verbunden. Die Trainingsdosis wird nach einem standardisierten Schema individuell angepasst und variiert. Das Training findet unter therapeutischer Anleitung statt.

Teilnehmende sollen
- im Jahr 2016 Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehabt haben,
- mindestens 18 Jahre alt sein und
- an einer kostenlosen umfassenden Untersuchung und Therapie interessiert sein.

Die Teilnahme ist ab Januar 2017 möglich. Interessenten können sich aber gerne schon jetzt melden.
Mail an: chorstmannshoff(at)hs-gesundheit.de
Telefon: 0234/ 777 27-789

Anmerkung der Redaktion: Frau S. und Herr M. sind fiktive Persönlichkeiten.

Autor:

Christiane Krüger aus Bochum

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