Hinweise der Feuerwehr Bochum aufgrund der anhaltenden Hitze
Hinweise der Feuerwehr Bochum aufgrund der anhaltenden Hitze :
Aus anhaltender Hitze resultieren mehrere Gefahren für Menschen, Tiere und Sachen. Durch richtiges Verhalten können Sie diesen Gefahren vorbeugen. Im Folgenden sind allgemeine Verhaltensweisen beschrieben, Besonderheiten bei hohen Ozonwerten, UV-Schutz und Tipps zur Ernährung sowie direkte Gesundheitsgefahren.
Grundsätzlich gilt:
- Meiden Sie die grelle Mittagssonne, achten Sie bei Medikamenten darauf, ob diese lichtsensibilisierende Nebenwirkungen haben. Verzichten Sie auf Parfüms oder Deodorants in der Sonne, sie können zu bleibenden Pigmentflecken führen.
- Saugfähige, aber nicht eng anliegende Kleidung anziehen. Um dem Körper die Temperaturregelung ein wenig zu erleichtern, ist es ratsam, statt synthetischer Kleidung Baumwolle, Leinen oder andere natürliche Materialien zu tragen. Weite und helle Kleidung ist zudem eng anliegender, dunkler Garderobe vorzuziehen.
- Von übersteigerter sportlicher Aktivität ist an Hitzetagen grundsätzlich abzuraten. Sie belastet den Kreislauf unnötig. Ältere Menschen mit gesundheitlichen Problemen sollten im Zweifelsfall das Haus gar nicht erst verlassen.
- In geschlossenen Räumen für gute Durchlüftung sorgen
- Kleinkinder aber auch Hunde reagieren auf Hitze sehr empfindlich und sollten an heißen Sommertagen selbst bei kurzen Besorgungen nie alleine im Auto zurückgelassen werden. Steht der Wagen in der Sonne, kann er sich schon in kurzer Zeit auf über 50 Grad Celsius aufheizen. Auch ein leicht geöffnetes Seitenfenster verschafft kaum Kühlung. So können kleine Kinder schon nach 15 bis 20 Minuten einen Hitzschlag erleiden. Straßenpassanten, die ein bei brütender Hitze allein in einem Fahrzeug sitzendes Kleinkind bemerken, sollten zunächst nach dem dazugehörigen Autofahrer Ausschau halten. Ist dieser nicht zu finden, sollte unverzüglich die Polizei oder der Rettungsdienst informiert werden.
- Denken Sie auch an Ihre Mitmenschen und die Umwelt. Bieten Sie älteren Leuten an, die schweren Getränke für sie zu besorgen. Versorgen Sie auch die Pflanzen und Bäume vor ihrem Haus mit Wasser. Füttern Sie keine Enten und Fische in öffentlichen Gewässern, da bei erhöhten Temperaturen das Wasser leicht "kippen" kann und die Fische dann an Sauerstoffmangel sterben. Und das im Wald nicht geraucht und keine Flaschen weggeworfen werden, da die Scherben wie Brenngläser wirken, sollte selbstverständlich sein.
Bei hohen Ozonwerten:
- Hohe Ozonkonzentrationen führen insbesondere bei empfindlichen Menschen zu Schleimhautreizungen, also etwa Augenbrennen und -tränen, und zu Beeinträchtigungen der Atemfunktionen. Asthma-Patienten sollten deshalb besonders vorsichtig sein. Die Ozon-Belastung kann auch das Immunsystem angreifen.
- Sportanlässe, Wanderungen und andere Aktivitäten im Freien vormittags oder abends durchführen. Auf Menschen, die Beschwerden infolge Ozons angeben, sollten Sie keinen Leistungszwang ausüben.
- Sollten Sie wiederholt Beschwerden verspüren, suchen Sie eine Ärztin oder Arzt auf, um die Ursache der Symptome abklären zu lassen.
- Ozon entsteht durch das Zusammenspiel von Abgasen und starker Sonneneinstrahlung. Lassen Sie deshalb den Wagen möglichst stehen und nutzen ihn nur bei unverzichtbaren Fahrten. Auf den Autobahnen sollten Sie nicht schneller als Tempo 90 fahren.
UV-Schutz:
- Geht die Hitze in erster Linie direkt auf den Kreislauf, so gehen die Sonnenstrahlen direkt auf die Haut. Treffen Sie ausreichende Vorkehrungen und benutzen Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor. Sonnenbrand ist nicht nur schmerzhaft, auf lange Sicht kann Ihre Haut sogar so geschädigt werden, dass in ihr nach Jahren Hautkrebs entsteht.
- Achten Sie darauf, dass vor allem Kleinkinder möglichst im Schatten bleiben und neben luftiger Kleidung auch eine Kopfbedeckung tragen. Sonnenbrand bei Kindern ist dringend zu vermeiden.
- Meiden Sie nach Möglichkeit zwischen 11 und 15 Uhr die Sonne und setzen sich den Sonnenstrahlen vormittags und abends nur gut eingecremt aus (mind. Lichtschutzfaktor 15).
Ernährung:
- Sorgen Sie für eine genügende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr (auch ohne Durstgefühl). Nicht weniger als 2 Liter pro Tag trinken, am besten in Form von nicht zu kaltem Wasser oder Mineralwasser. Kinder und ältere Menschen sind besonders von Austrocknung gefährdet. Trinken sie zu wenig, so droht dem Körper eine Austrocknung (Dehydrierung). Bei älteren Menschen kann das neben Kreislaufproblemen auch zu Verwirrtheit führen, da auch das Gehirn unterversorgt ist.
- Zusätzlich sollten Sie ca. 0,4 Liter in Form von Bouillon, isotonischen Getränken oder leicht gezuckertem Tee, dem etwas Salz beigefügt wird, trinken. Alkoholische Getränke, Kaffee und schwarzer Tee sind nicht geeignet, da sie dem Körper Wasser entziehen.
- Denken Sie daran, dass körperliche Aktivität den Flüssigkeitsbedarf wesentlich, das heißt um das zwei- bis dreifache, steigern kann.
- Sollte es bereits zu einer Hitzeerschöpfung gekommen sein, müssen unverzüglich Sofortmaßnahmen eingeleitet werden.
- Auch beim Essen sollten Sie auf leichte Nahrung achten. Fette, reichhaltige Gerichte vermeiden Sie besser und nehmen stattdessen mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu sich. Besonders empfehlenswert: Salate, kalte Obstsuppen oder mageres Fleisch.
Die direkten Folgen falschen Verhaltens können Hitze-Erschöpfung, Hitzschlag und Sonnenstich sein. Hier sind gesundheitliche Schäden bereits eingetreten bzw. können in schlimmerer Ausprägung noch geschehen. Es sind jeweils die Gründe, die Auswirkungen sowie die Sofortmaßnahmen zur Linderung beschrieben.
Hitze-Erschöpfung:
Sie kann auftreten, wenn körperliche Anstrengungen über einen längeren Zeitraum bei hohen Temperaturen durchgeführt werden. Grund sind Flüssigkeitsmangel oder der Verlust von Elektrolyten durch Schwitzen.
Der Betroffene beginnt, stark zu schwitzen. Seine Haut wird erst rot und später aschgrau. Dazu kommt, dass der Blutdruck absackt und das Herz stark schlägt. Der Betroffene fühlt sich erschöpft.
Den Betroffenen sofort an einen schattigen Platz bringen und seine Kleidung öffnen. Am besten hilft es, einen Mittelweg zwischen Wärmehaltung und Kühlung zu finden. Wichtig sind auch salz- beziehungsweise elektrolythaltige (isotonische) Getränke.
Hitzschlag:
Gerade bei schwülem Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit ist die Gefahr groß. Der Körper verliert seine Selbstkühlungsmöglichkeit, da der Schweiß nicht mehr verdunstet.
Meist steigt die Körpertemperatur auf über 40 Grad Celsius. Außerdem hat der Betroffene einen hochroten Kopf, heiße trockene Haut und einen stumpfen Gesichtsausdruck. Der Hitzschlag kann auch zur Bewusstlosigkeit führen.
Am besten kühlen Sie den Betroffenen sofort mit kalten Umschlägen auf Stirn, Nacken, Beinen und Armen. Eine andere Möglichkeit ist, den Körper mit Eiswürfeln einzureiben. Bei Bewusstlosigkeit den Betroffenen sofort in die stabile Seitenlage bringen. Auf jeden Fall muss bei einem Hitzschlag der Notarzt gerufen werden.
Sonnenstich:
Ein Sonnenstich tritt in der Regel im Sommer nach mehrstündigem Aufenthalt in der Sonne auf. Durch die UV-Stahlen im Sonnenlicht schwellen die Hirnhäute an und drücken auf das Gehirn. Achtung: Vor allem Menschen mit sehr kurzen Haaren oder Glatze, aber auch kleine Kinder, sind durch den fehlenden natürlichen Schutz der Haare besonders gefährdet. Sie sollten sich deshalb nie längere Zeit ohne Kopfbedeckung in der Sonne aufhalten. Übrigens: Die Symptome eines Sonnenstichs treten oft erst längere Zeit nach dem Aufenthalt in der Sonne ein.
Sie erkennen einen Sonnenstich am hochroten, trockenen Kopf des Betroffenen. Er klagt über Schwindelgefühl, Müdigkeit und Übelkeit. Sie stellen bei ihm eine leichte Benommenheit fest und wenn Sie ihn bitten, das Kinn auf die Brust zu ziehen, ist er nicht dazu in der Lage (Nackensteife).
Bringen Sie den Betroffenen sofort in den Schatten. Lagern Sie seinen Oberkörper hoch und legen ihm kalte Umschläge auf den Kopf. Rufen Sie einen Arzt!
Vermeidung von Bränden in Waldgebieten und auf Wiesenflächen:
- Beachten Sie das absolute Verbot für offenes Feuer in Wäldern; dies gilt auch für Grillfeuer – nutzen Sie nur ausgewiesene Grillplätze.
- Ebenso ist es verboten, in den Wäldern zu rauchen.
- Werfen Sie keine brennenden Zigaretten aus dem Autofenster.
- Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkplätze beim Ausflug in die Natur. Grasflächen unter Fahrzeugen können sich durch heiße Katalysatoren entzünden.
- Werfen Sie in Wald und Flur keine Flaschen achtlos weg, es könnte zum Brennglaseffekt kommen.
- Halten Sie die Zufahrten zu Wäldern und Grasflächen frei – sie sind wichtige Rettungswege. Beachten Sie unbedingt Park- und Halteverbote.
- Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort über Notruf 112 . Verhindern Sie Entstehungsbrände, unternehmen Sie Löschversuche, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen, und rufen Sie in jedem Fall die Feuerwehr zur Nachkontrolle.
http://www.feuerwehr-langendreer.de
Autor:Rüdiger Jarnert aus Bochum |
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