hsg Bochum
Gesundheitsapp für die Schwangerschaft entwickeln
Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen im Studienbereich Hebammenwissenschaft der hsg Bochum Mirjam Peters und Elena Kirchner starten am 1. Juli 2020 mit dem Projekt ‚uma – Gesundheitsapp für die Schwangerschaft‘ mit dem Ziel, die erste ‚Digitale Gesundheitsanwendung‘ (DiGa) für die Schwangerschaft an der hsg Bochum zu entwickeln. Dafür haben sie nun ein Jahr Zeit. Für die hsg Bochum ist es das erste Transferprojekt, also ein Projekt mit dem Ziel, an der hsg gewonnene Erkenntnisse in eine wirtschaftlich tragfähige Anwendung zu übertragen.
Das Projekt wird über das Programm ‚START-UP transfer.NRW‘ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert, welches junge Hochschulabsolvent*innen sowie Wissenschaftler*innen unterstützen soll, ihren ersten Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit zu gehen.
Mirjam Peters hat zuvor im Projekt HebAB.NRW zur geburtshilflichen Versorgung durch Hebammen in NRW an der hsg Bochum gearbeitet und sich in ihrer Promotion mit den Bedürfnissen von Schwangeren an die Gesundheitsversorgung auseinandergesetzt. Peters: „Dabei wurde mir immer wieder deutlich, dass die digitale Versorgung auch für Schwangere in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird. Dafür wünschte ich mir eine hebammenspezifische Perspektive, die sowohl wissenschaftsbasiert als auch frau-zentriert ist. Wieso also nicht selbst machen?“ Für die Umsetzung holte sie Elena Kirchner als Designerin und Expertin für User Experience und zwei freiberufliche Entwickler*innen an Board. Alle aus dem Team haben bereits Erfahrung mit Schwangeren gesammelt und Projekte in ganz unterschiedlichen Bereichen der Gesundheitsversorgung durchgeführt.
Dr. Rainhild Schäfers, Professorin für Hebammenwissenschaft an der hsg Bochum, begleitet das Projekt als Mentorin: „Das ganze Team steht hinter der Idee einer wissenschaftsbasierten und frau-zentrierten App für die Schwangerschaft, gleichzeitig kommen alle aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen. Ich bin gespannt was dieses Team hervorbringen wird.“
Dem Team gefällt die Idee die digitale Versorgung mitzugestalten, sodass Frauen mehr Sicherheit, Orientierung und persönliche Kontrolle in der Schwangerschaft bekommen. Bisher sind viele Apps für Schwangere auf dem Markt, die zwar Informationen geben und weitere Funktionen bieten wie eine Namensuche für das Kind. Diese Apps erfüllen jedoch nicht den Anspruch einer hochwertigen und personalisierten DiGa. „Unser Ziel ist es, die DiGa nach einem Jahr erfolgreich auf den Markt zu bringen. Wir können uns auch gut vorstellen, dafür mit einer Krankenkasse zusammen zu arbeiten“, erklärte Elena Kirchner.
Mit uma sollen Frauen ihre Symptome und körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft tracken können und so individuelle Analysen und Hilfestellungen erhalten. Schäfers: „Damit kommt das Team genau zur richtigen Zeit. Erst dieses Jahr wurde das Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation (Digitale-Versorgung-Gesetz, DVG) verabschiedet, damit sollen ‚Digitale Gesundheitsanwendungen‘ in Zukunft auf Rezept verschrieben und damit auch vergütet werden.“
Autor:Christiane Dr. Krüger aus Bochum |
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