ARAG IT-Experten warnen vor Cybermobbing
Gegen Mobbing im Netz

Es funktioniert rund um die Uhr, verbreitet sich schnell und lebt von der Anonymität: Cybermobbing. Die Folgen für die Opfer sind gravierend. Gerade Jugendliche sind betroffen. Und die Gefahr wächst. Anlässlich des Safer Internet Days am vergangenen Dienstag, 7. Februar, geben die ARAG IT-Experten einen Überblick über Entwicklungen und verraten, wie sich Betroffene schützen können.

Laut Sinus-Jugendstudie gehört Cybermobbing für die meisten Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren zum Alltag: Unabhängig von Alter, Bildung und Geschlecht hat im vergangenen Jahr jeder zweite Jugendliche beobachtet, dass jemand im Netz gemobbt wurde. 2021 waren es noch sieben Prozent weniger. Mädchen sind nach Information der ARAG IT-Experten mit 17 Prozent häufiger betroffen als Jungen mit elf Prozent. Auch bei den persönlich betroffenen Opfern ist die Zahl erschreckend hoch: Laut länderübergreifender Trendstudie ARAG Digital Risks Survey ist jeder vierte Schüler in Deutschland bereits mindestens einmal Opfer von Cybermobbing geworden. Mehr als 30 Prozent der Schulen verzeichnen einmal pro Woche einen Fall von Cybermobbing.

Hilfe suchen

Die meisten befragten Jugendlichen wenden sich zuerst an die eigenen Eltern, wenn sie von Cybermobbing betroffen sind. Knapp jeder zweite vertraut sich Freunden an. Hier sind es vor allem Mädchen, die ihr Leid im Freundeskreis teilen. Nur Wenige suchen sich professionelle Hilfe bei einem Psychologen oder Online-Beratungsstellen. Knapp ein Drittel – und damit sechs Prozent mehr als im Vorjahr – versucht, das Problem selbst zu lösen. Gleichzeitig blieb knapp ein Fünftel der Jugendlichen ohne Hilfe.

Die ARAG IT-Experten raten zunächst, sich jemandem anzuvertrauen. Es gibt keinen Grund, sich zu schämen. Im Gegenteil. Wer darüber spricht, dass er gemobbt wird, ist mutig. Zudem ist es in vielen Fällen erforderlich, dass sich Erwachsene einschalten, weil Mobbing eine Straftat ist.

Wer den Gang zu Eltern oder Lehrern scheut, kann zahlreiche anonyme Hilfsangebote wahrnehmen. Die Nummer gegen Kummer (Tel. 116 111) ist ein schnell erreichbares und anonymes Beratungsangebot. Bei der bundesweiten Online-Beratungsplattform juuuport.de oder dem Online-Angebot Cybermobbinghilfe bekommen Kinder und Jugendliche Hilfe von anderen Jugendlichen. Auch die Polizei kennt Hilfeeinrichtungen und Beratungsstellen in der Nähe des eigenen Wohnortes.

Aktiv werden und sich schützen

Als nächstes sollte der Mobber blockiert werden und die Beleidigungen, Hass-Kommentare, diffamierenden Fotos oder Videos direkt bei den Betreibern gemeldet werden, auf deren Seiten sie auftauchen. Auch die Privatsphäre sollte durch Einstellungen auf dem Smartphone besser geschützt werden. Wie das technisch funktioniert, können Betroffene in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung bei SaferInternet.at oder kompass-social.media erfahren. Um sich effektiv zu wehren und den Peiniger möglichst schnell zu ermitteln, raten die ARAG IT-Experten, Beweise für das Mobbing zu sammeln indem man Angriffe dokumentiert und Screenshots von entsprechenden Nachrichten, Bildern oder Chat-Verläufen sammelt. Auch, wenn der Täter noch nicht ermittelt ist, sollten Opfer Anzeige bei der Polizei erstatten.

ARAG IT-Experten raten Betroffenen, in der Öffentlichkeit möglichst wenig von der eigenen Verletztheit preiszugeben, auch wenn es schwerfällt. Gefühlsausbrüche – ob mit Tränen, Schreien oder gar Handgreiflichkeiten – sind kontraproduktiv. Von impulsiven, übereilten Antworten raten die sie unbedingt ab. Wer sich äußern und auf gemeine Kommentare reagieren möchte, sollte bei der Formulierung Eltern, Lehrer oder Freunde um Unterstützung bitten und sich klar, direkt und vor allem sachlich ausdrücken. Es kann hilfreich sein, sich vorher zu informieren, welche Rechtsverstöße vorliegen könnten, wie „Beleidigung“, „Üble Nachrede“, „Bedrohung“ oder „Verletzung des Rechts am eigenen Bild“.

Hass streichen

Mit der Initiative „Hass streichen“ setzt die ARAG sich aktiv gegen jede Form von Cybermobbing ein und bietet jede Menge Hilfestellung zum Thema. Betroffene finden hier wichtige Tipps, wie sie richtig auf Angriffe im Netz reagieren: https://www.arag.com/de/cybermobbing/.

Autor:

Lokalkompass Bochum aus Bochum

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