Falscher Kripo-Beamter unterwegs

So sieht der Dienstausweis in Nordrhein-Westfalen aus. Foto: Archiv
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Indem er sich als Kripo-Beamter ausgab, verschaffte sich ein Krimineller am Mittwoch, 28. März, Zugang zur Wohnung einer 90-Jährigen in Langendreer. Die Polizei sucht Zeugen und gibt Tipps, wie sich Betroffene in einer solchen Situation verhalten sollten.

Gegen 14.30 Uhr am besagten Tag klingelte es gegen 14.30 Uhr an der Haustür der Seniorin an der Schulze-Vellinghausen-Straße. Ein Mann stand vor der Tür und behauptete, er komme von der Kriminalpolizei - um das zu unterstreichen, zeigte er einen falschen Dienstausweis. Er müsse die Wohnungen kontrollieren, denn in der Nachbarschaft sei jüngst ein Einbrecher festgenommen worden. Die 90-Jährige ließ ihn hinein, woraufhin er den Kleiderschrank im Schlafzimmer durchsuchte.
Weil er jedoch keine Wertgegenstände fand, verließ er ohne Beute das Haus.
So wird der Täter beschrieben: männlich, etwa 1,80 Meter groß, etwa 35 Jahre alt, schlank, wahrscheinlich deutsch, braungebrannt, bekleidet mit Mütze und hüftlangem Trenchcoat, aktzentfreies Deutsch. Das Kriminalkommissariat 13 hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet unter Tel.: 909-4135 oder -4441 (Kriminalwache) um Zeugenhinweise.

Ratschläge der Polizei

Für die 90-Jährige ist das Ganze glimpflich ausgegangen. Aber das ist nicht immer so. Die Masche mit dem falschen Polizisten ist bei Trickbetrügern beliebt. Indem sie Legenden aufbauen, bewegen sie die Opfer oft auch dazu, ihr Erspartes von der Bank abzuheben und den vermeintlichen Polizeibeamten auszuhändigen.
Für Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen: die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür. Die Polizei hat einige Ratschläge zusammengefasst.
Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung.
Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den "Türspion" oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.
Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an.
Ziehen Sie telefonisch einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser): Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine Privatwohnung?
Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser oder ähnliches) hinauszureichen und halten Sie dabei die Tür gesperrt.
Fordern Sie von Amtspersonen, wie auch Polizisten, immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.
Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, auch über den Notruf "110". Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch einen Nachbarn hinzu.
Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.
Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen.
Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher, notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
Pflegen Sie als jüngerer Mensch Kontakt zu Ihren älteren Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.

Beratung durch die Polizei

Für weitere Fragen und kostenlose Beratungen steht das Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz des Polizeipräsidiums unter Tel.: 909-4040 zur Verfügung. Auch der Kontakt zu einem Seniorensicherheitsberater kann hier hergestellt werden.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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