Familienzentren nun auch an Grundschulen
Erziehung macht Spaß
"Ich bin jetzt seit rund sieben Wochen Leiter des Familiengrundschulzentrums an der Amtmann-Kreyenfeld-Schule in Werne und von dem Modell begeistert", sagt Arda Dogan. Ähnlich geht es seinen Kollegen von drei weiteren Bochumer Schulen, die schon ein wenig länger dabei sind, ihre jeweilige Schule zum Familiengrundschulzentrum auszubauen.
Ein zentrales Motiv, dass auch beim Schulverbund Feldsieper Schule (Bochum-Mitte), an der Gertrudisschule (Wattenscheid) und an der Waldschule (Bochum-Süd) leitend ist, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 begonnen haben, Familiengrundschulzentren zu etablieren. Eine Mitarbeiterin vom Schulverbund Feldsieper Schule mit seinem Teilstandort an der Fahrendeller Straße bringt es auf den Punkt: "Wir wollen nicht einfach ein Familienzentrum an die Schule andocken, sondern unser Schulverbund macht sich auf den Weg, Familiengrundschulzentrum zu werden."
In den Kindertagesstätten sind die Familienzentren bereits ein Erfolgsmodell. Daher lag es nahe, die Idee im Zuge der Bochum-Strategie auch auf die Grundschulen zu übertragen. Das Land NRW und die Stadt Bochum stemmen die Finanzierung gemeinsam. Nach und nach soll in jedem Stadtbezirk mindestens ein entsprechendes Zentrum geschaffen werden.
Passgenaue Bildungsangebote
Neben niederschwelligen Angeboten zur Erziehungsberatung geht es den Familienzentren darum, passgenaue Bildungsangebote für das jeweilige Einzugsgebiet zu entwickeln. Einiges wird bereits umgesetzt, anderes ist noch in der Planung. Dabei geht es zum Beispiel auch darum, den Kindern (und ihren Eltern) nach zwei Jahren Pandemie mit niederschwelligen Bewegungsangeboten wieder einen Ausgleich zum Sitzen in der Schule und im Homeoffice zu bieten. "Gerade der Familienfußball", kann Felix Koch berichten, der das Zentrum an der Waldschule in Querenburg aufbaut, "erfreut sich großer Beliebtheit."
Auch in anderer Hinsicht können die Zentren einen Beitrag dazu leisten, der Isolation durch zwei Jahre Social Distancing zu entfliehen: Gemeinsames Kochen oder Nähen für Eltern und auch viele Angebote für Eltern und Kinder sorgen für Abwechslung und stärken den familiären Zusammenhalt. "Mir geht es darum, den Familien zu zeigen, dass sich auch im digitalen Zeitalter mit Papier und Stift ganz einfach schöne Spiele auf die Beine stellen lassen", umreißt Arda Dogan sein Anliegen. Seine Begeisterung für fantastische Welten will er auf Eltern und Kinder übertragen: "Man kann sich ganz einfach in Harry Potters Welt versetzen", ist er überzeugt. Und das ganz ohne Spielekonsole.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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