Eltern-Umfrage beginnt: Soll die Stadt zwei neue Sekundarschulen bilden?
Zwei „Sekundarschulen“, die der Schulkompromiss im Landtag ab dem 2012/2013 Schuljahr ermöglicht, könnten im Bochumer Osten sowie Südwesten entstehen. Voraussetzung für einen drei- oder vierzügigen Start sind mindestens 75 Anmeldungen. Den möglichen Bedarf will das Schulverwaltungsamt in einer Umfrage unter den 6.000 Bochumer Familien erkunden, deren Kinder 2012 oder 2013 Jahr ins fünfte Schuljahr wechseln. Der Fragebogen soll am Mittwoch von den Grundschulen über die Kinder an die Eltern geleitet werden.
Es ist ein dicht terminierter Ablauf: Noch in diesem Dezember sollen zunächst der Schulausschuss und schließlich der Rat auf der Basis der jetzt zu erhebenden Umfragewerte über die Zukunft der beiden Schulstandorte in Langendreer und Dahlhausen entscheiden.
Nachdem die Anmeldezahlen von neuen Fünftklässlern dort speziell für die beiden Hauptschulen, aber auch bei den Realschulen zuletzt massiv gesunken sind, haben zwei daran beteiligte Schulen die Initiative ergriffen, zum Erhalt des ortsnahen Bildungsangebotes neue Angebote für Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Und so soll ab dem kommenden Schuljahr 2012/2013 aus der Albert-Schweitzer-Hauptschule und der Franz-Dinnendahl-Realschule die Sekundarschule Ost und aus der Heinrich-Kämpchen-Hauptschule und der Hugo-Schultz-Realschule im Schulzentrum an der Dr.-C.-Otto-Straße die Sekundarschule Südwest gebildet werden, die zunächst nur mit den fünften Klassen starten und dann jahrgangsweise aufgebaut werden. „Die bestehenden Haupt- und Realschulen würden dann - ebenso jahrgangsweise - auslaufen, für die derzeitigen Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern bleibt also alles beim alten“, betont Schulamtsleiter Ulrich Wicking.
Mindestens dreizügig, maximal vierzügig mit einer Errichtungsgröße von 25 Kindern pro Klasse könnten die Sekundarschulen als Ganztagseinrichtungen starten: „Die Schulen umfassen später maximal 600 Kinder und sind damit wesentlich kleiner als unsere heutige Gesamtschulen mit aktuellen Zahlen zwischen 1100 und 1200 Schülern“, vergleicht Ulrich Wicking die Schulformen, die beide zum Abitur führen können.
Die Sekundarschule hat zwar keine eigene Oberstufe, soll aber einer oder mehrere Kooperationen mit der Oberstufe eines Gymnasiums, einer Gesamtschule oder eines Berufskollegs eingehen. In der Regel dauert die Schulzeit sechs Jahre an der Sekundarschule plus drei in der Oberstufe. Individuelle Schulzeitverkürzung ist möglich. Insgesamt hält die Sekundarschule die Bildungsgänge länger offen und kommt dem Wunsch vieler Eltern nach längerem gemeinsamen Lernen nach. Ob dieses auch in Bochum gilt, soll die aktuelle Umfrage zeigen.
Zeitplan:
- Ausgabe der Umfrageunterlagen am 9. November über die Grundschulen.
- Bis 22. November Rücksendung der Fragebögen an Schulverwaltungsamt Kontakt-Tel. Nr. 0234-910-3881.
- Anfang Dezember Diskussion im Schulausschuss, vor Weihnachten Entscheidung im Rat.
- Infotage der möglichen „Sekundarschule Südwest“ (30. November) und „Sekundarschule Ost“ 10. Dezember).
Autor:Holger Crell aus Wattenscheid |
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