Vorsicht Sog

Die Ruhr und ihre Tücken

Dreizehn oder Vierzehn war ich, als ich mit meiner Schwester, ihrem Freund und dessen Bruder an die Ruhr fuhren.
Das herrliche Sommerwetter lud zum Baden ein und wir dachten uns einfach nichts dabei, in der Ruhr Abkühlung zu finden.
Wenn es mal nur bei den Füßen geblieben wäre. Vollkommen unbedarft stieg ich ins Wasser, fühlte mich von dem kühlen Nass wie magisch angezogen und fing an, einfach so drauflos zu schwimmen.
Als ich bemerkte, dass der Sog mich mit sich zog, war es quasi schon zu spät. So sehr ich mich auch bemühte ans Ufer zu schwimmen, es war einfach nicht möglich. Der Krafteinsatz war mittlerweile so groß, dass ich leicht die Panik in mir aufsteigen spürte.
 Gegen den mitreißenden Strom anzukommen war schlichtweg unmöglich. Der ruhig vor sich hinfließenden Ruhr hat man das überhaupt nicht, aber nicht im geringsten angesehen, wie mitreißend sie ist, wenn man ihr zu nahe kommt beziehungsweise sich zu weit mit ihr einlässt.

Plötzlich verspürte ich zwei starke Arme, die mich irgendwie packten und ans Ufer zogen. Der Bruder hatte die Notlage, in der ich mich offensichtlich befand mitbekommen - und ich war nochmal mit blauen Flecken und einem Riesenschrecken davongekommen. Das hätte schlimmer kommen können und wahrscheinlich sogar ein schlimmes Ende genommen, wenn er mich nicht unter wirklich großer Kraftanstrengung aus dem Wasser gezogen hätte.

Ich kann wirklich nur jedem raten, die Ruhr nicht zu unterschätzen und sich nicht zu überschätzen. Gerät man erstmal in den Sog ..

Noch heute, wenn ich für schöne Fotoaufnahmen die Wanderwege an der Ruhr entlang gehe, muss ich mich so manches Mal an das Drama  von damals erinnern.