Die Natur fegt übers Land und der Mann fliegt mit

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Laubbläser sind eine tolle Erfindung. Wo früher , die Leute mühsam mit ihren Besen das Laub zusammenfegten….kommen heute Laubbläser zum Einsatz. Es geht alles ganz schnell . Sie sind zwar viel lauter , aber haben ihre Arbeit innerhalb von Minuten erledigt. Sogar in Bochum sieht und hört man diesen Fortschritt. Dann müsste doch eigentlich alles gut sein und die Straßen und Bürgersteige müssten doch so richtig schön sauber aussehen? Aber warum ist es nicht so? Wenn man solche Aktionen mal genauer beobachtet , dann findet man den Grund dafür. Zuerst kann ich nur sehen, dass es viel Freude bereitet, den Laubbläser zu halten und zu steuern. Sogar hinter den Büschen wird gegangen um von hinten das Laub heraus stürmen zu lassen. Man sieht förmlich deren Besitzern an, wie viel Spaß es bereitet. Schon alleine beim Zuschauen bekommt man Lust aufś Mitmachen. Dieses neue Lustgefühl ist aber auch schnell wieder weg. Kaum wurde das ganze Laub zum Straßenrand gepustet , schon sind die Laubbläser verschwunden und deren Besitzer auch. Und was passiert dann? …...Erst sieht es richtig toll aus . Man muss keine Angst mehr haben, dass man ungewollt in einem Hundehaufen tritt, der sich unter ein paar Blätter auf dem Bürgersteig versteckt hat. Alles ist schön und das Gehen auf dem Bürgersteig macht wieder Spaß. Aber es hält nur kurz an. Schon am anderen Tag ist der Bürgersteig wieder voller Laub. Nein ...nein nicht alles Laub kam in der Nacht oben von den Bäumen. Es war schon unten und schön zusammengeblasen am Fahrbahnrand...lag es zumindest gestern noch. In der Nacht hat die Natur ihren eigenen Bläser angemacht. Ganz ohne Strom und ohne menschliche Führung. Und alles sieht so aus, als wenn nie elektronische Bläser zum Einsatz kamen. Was ist hier nur falsch gelaufen? Was haben die Menschen mit ihren einfachen Besen früher anders gemacht ? Nun hat der Mensch die Elektonik als Unterstützung ,aber irgendwie sieht es schlimmer aus . Warum nur? Da muss ich mal zurück in die Vergangenheit . Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie meine Eltern…Stop ! Meine Mutter und viele frauliche Nachbarn regelmässig den Bürgersteig fegten. Es war damals schon eher eine gemeinschaftliche Aktion der Frauen. Selten sah man in dieser Zeit einen Mann „fegen“ . Das war noch größtenteils der „Bereich der Frauen“ . Und sie haben es , zumindest damals gut gemacht. Für das Fegen wurden folgende Hilfsmittel bereit gestellt : Besen- Eimer – kleine Schüppe und Handfeger. Alles was man zusammenfegte , wurde sorgsam mit der Schüppe und dem Handfeger aufgenommen und in den Eimer verfrachtet. Der Eimer wurde auch nicht am Straßenrand geleert sondern in die Abfalltonne. Nun kommen wir mal in der Gegenwart zurück. Auch in diesem Bereich hat die Elektronik Einzug genommen und mit ihr den Mann. Warum eigentlich? ...*ggg na , da soll sich jemand anderes mal mit beschäftigen ;) Nun wird größtenteils von Männerhand das ganze Laub zum Straßenrand gepustet. Bis allerdings die Leute von der Stadtreinigung kommen ….bis dahin hat sich das Laub wieder auf den Gehwegen verteilt . Die Straßenränder sind zugeparkt und nicht mehr so frei wie früher. Die Straßenreinigung kommt oftmals gar nicht mehr an den Straßenrand ran, um dort vernünftig zu säubern. Das Laub wird von den Autoreifen zur einer schleimigen Masse gewälzt , die sich , gut 2 Meter vom Fahrbahnrand ausbreiten kann. Grade in diesem Bereich sind die Radfahrer unterwegs und freuen sich auf die neue Rutschbahn. …..
Sicherlich freuen sich jetzt viele Frauen , dass der Mann in diesem Bereich sich ausbreitet und es „in die Hand „ nimmt. Wenn er jetzt nun noch seine Arbeit genauso zu Ende führt wie damals die Frauen, dann müssten wir nicht alle die Konsequenzen tragen . Weil die kann man nicht so einfach wegpusten ;)

Autor:

Ruth Schindel aus Bochum

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