Der „Bunte Kreis“ hilft den Familien kranker Kinder

Bunter-Kreis-Nachsorge-Mitarbeiterin Andrea Träger beim Besuch einer Familie mit ihrem kranken Kind. | Foto: Kath. Klinikum
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Unter dem Namen „Bunter Kreis“ hat die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin mit Unterstützung der Hilsorganisation Aktion Mensch jetzt die erste sozialmedizinische Nachsorge-Einrichtung in Bochum aufgebaut.
Ein interdisziplinäres Team aus qualifizierten Sozialarbeiterinnen, Kinderkrankenschwestern und Kinderärzten unterstützt Familien zu Hause, deren Kinder entweder zu früh geboren sind oder die an einer schweren oder chronischen Erkrankung leiden, wie etwa Mukoviszidose, Diabetes oder schweren neuropädiatrischen Erkrankungen.

Zwei starke Partner unterstützen dieses ambitionierte Projekt: der Autor Frank Goosen und der VfL Bochum, mit dem bereits die gesamte Kinderklinik unter dem Motto „Hier wo das Herz noch zählt“ kooperiert.

Seit 2009 haben chronisch kranke und schwerstkranke Kinder bis zum 14. Lebensjahr nach einer Krankenhausbehandlung oder einer stationären Rehabilitation einen Rechtsanspruch auf sozialmedizinische Nachsorge, wenn dadurch die stationäre Behandlung verkürzt oder die folgende ambulante ärztliche Behandlung gesichert wird.

Die erste Nachsorge-Einrichtung wurde 1992 in Augsburg gegründet und erhielt den Namen „Bunter Kreis“, inzwischen gibt es deutschlandweit über 70 solcher Einrichtungen.

Für betroffene Familien ist besonders der Übergang von der stationären Behandlung mit 24-Stunden-Betreuung zur Situation Zuhause problematisch. Deshalb beginnt der erste Kontakt zu den Familien bereits in der Klinik, danach besuchen Nachsorgemitarbeiterinnen der Universitäts-Kinderklinik die Familien zu Hause und bieten ihnen konkrete Hilfe an, um das Kind auch zu Hause gut versorgen zu können. Die Eltern werden organisatorisch unterstützt und im praktischen Umgang bei der Pflege ihres Kindes beraten.

Der Bunte Kreis setzt sich dafür ein, dass notwendige Termine bei Therapeuten und Ärzten vereinbart werden und begleitet die Eltern bei Bedarf auch in die Praxen. So können viele Schwierigkeiten, die nach der Entlassung eines schwer kranken Kindes auftreten, besser bewältigt werden. Neben Eltern und Geschwistern können weitere Verwandte und Freunde einbezogen werden, damit das Umfeld der kleinen Patienten gestärkt wird.

Die koordinierende Kinderärztin, Dr. Almut Weitkämper, Neonatolgie- und Intensivmedizin-Oberärztin der Universitäts-Kinderklinik, erläutert die entscheidenden Vorteile: „Auf diese Weise kann die in der Klinik begonnene Therapie zu Hause unverändert fortgesetzt werden. Familien werden motiviert, notwendige und sinnvolle Leistungen in Anspruch zu nehmen. Dadurch wird der Behandlungserfolg deutlich verbessert. Jede Familie erhält individuelle Hilfe zur Selbsthilfe. Darüber hinaus lernen Eltern mehr über die Krankheit ihres Kindes und können diese so besser in den Familienalltag integrieren.“
Einen Teil der Nachsorgekosten tragen die Krankenkassen, wenn der betreuende Klinikarzt diese verordnet.

Für die kostendeckende Finanzierung ist der „Bunte Kreis“ aber auf Spendengelder angewiesen. Der „Bunte Kreis“ ist als gemeinnützig anerkannt ist, kann damit steuerlich abzugsfähige Spendenquittungen ausstellen. Mehr Information gibt es im Internet unter www.kinderklinik-bochum.de und www.bunter-kreis-deutschland.de oder telefonisch unter 509-2818 bei Andrea Träger.

Bunter-Kreis-Nachsorge-Mitarbeiterin Andrea Träger beim Besuch einer Familie mit ihrem kranken Kind. | Foto: Kath. Klinikum
Das Team des „Bunten Kreises“ mit (v.l.) Katharina Kroh (Kinderkrankenschwester), Dr. Almut Weitkämper (Oberärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Andrea Träger (Nachsorgemitarbeiterin) und Evelyne Slabosz (Sozialarbeiterin). | Foto: Kath. Klinikum
Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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