Tipps von der Ernährungsberaterin
Den Blutzuckerspiegel im Zaum halten – oder wie man Pizza clever isst

- hochgeladen von Hildegard Grygierek
"Der Blutzuckerspiegel – ein unsichtbarer Kobold in unserem Körper, der gerne Achterbahn fährt, wenn wir nicht aufpassen", sagt Marlies, Freundin und Ernährungsberaterin.
Ein stabiler Blutzuckerspiegel ist das A und O für Energie, Konzentration und für gute Laune. Doch seien wir ehrlich - die Versuchungen des Lebens sind zahlreich und im Riegel .. in der Regel ziemlich lecker.
Wer kann schon einem dampfenden Stück Pizza oder einem saftig-lockerem Stück Kuchen widerstehen? Aber keine Sorge, es gibt Tricks, wie man den Blutzucker in Schach hält – ohne auf Aldi, ops, auf all die kulinarischen Freuden verzichten zu müssen.
Okay - fange ich mal bei der Pizza an, dieser herrlichen Kombination aus knusprigem Teig und herzhaftem Belag. Die meisten Leute greifen instinktiv nach dem nächsten Stück und beißen beherzt zu – logisch, es duftet ja auch unwiderstehlich. Aber - wenn man clever isst, kann selbst Pizza den Blutzuckerspiegel nicht so leicht aus dem Konzept bringen. Glaubst du nicht? Doch, es gibt da einen ultimativen Trick! Man isst sie von oben nach unten. Ja, richtig gelesen! Statt einfach drauflos zu kauen, beginne mit dem Gemüse und den proteinreichen Zutaten wie Paprika, Pilzen und eventuell Hähnchen. Erst danach arbeitet du dich zum Teig vor. Warum das Ganze? Weil die Ballaststoffe und Proteine den Zucker aus den Kohlenhydraten des Teigs langsamer ins Blut schießen lassen. So bleibt die Achterbahn im Kopf still und der Blutzuckerspiegel gleitet sanft dahin. Dies behaupte ich nicht etwa, weil ich so überschlau bin, nein-nein, meine Freundin ist Ernährungsberaterin, und die muss es ja wissen.
Das Prinzip funktioniert übereinstimmend auch bei anderen Gerichten. Wer zum Beispiel Pasta liebt, sollte erst die Gemüsebeilage oder das Eiweiß (die köstlichen Garnelen) essen (Tofu kannste ruhig liegen lassen;-), bevor man sich dem eigentlichen Nudelglück widmet. Selbst beim schnöden Butterbrot kannst du tricksen, meinte sie, indem du dir erst den Belag einverleibst und dann den Brotanteil hinterherschiebst .. oder umgekehrt, weiß ich nicht mehr so genau.
Und was ist mit Süßigkeiten? Kuchen und Co. sind zweifelsohne eine Herausforderung. Jetzt komm mir nur nicht mit dem Prinzip der Reihenfolge, meinte ich und sah mich vor meinem geistigen Auge das Stück Nusskuchen auf dem Teller in seine Einzelteile zerlegen. Zum Kuchen esse eine Handvoll Nüsse oder einen Becher griechischen Joghurt, dann wird der Zucker langsamer verarbeitet. Ich weiß, liebe Hildegard, das klingt absurd, Kuchen mit Nüssen oder Joghurt zu „begleiten“, aber glaube mir, dein Körper wird es dir danken.
Abseits der kulinarischen Reihenfolge gibt es natürlich noch weitere Tricks. Eigentlich wollte ich die gar nicht mehr hören, zumal ich eh ein schlechtes Gewissen hatte, wegen dem Kuchen, den ich mit einem dicken Klecks Sahne gekrönt hatte, statt mit griechischem Joghurt. Bewegung nach dem Essen zum Beispiel wirkt wahre Wunder, riet sie mir. Ein gemütlicher Spaziergang regt den Stoffwechsel an und sorgt dafür, dass der Zucker besser von den Muskeln aufgenommen wird. Wer keine Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang hat, kann auch einfach ein paar Kniebeugen in der Küche machen. Ich musste lachen. Ja, das sieht merkwürdig aus, aber was tut man nicht alles für die Gesundheit, nicht wahr, Hildegard?
Und dann wäre da noch das Trinken. Von Cocktails oder Latte Macchiatos oder Cappuccinos war natürlich nicht die Rede, war ja mal klar. Klares Wasser ist und bleibt der beste Freund des Blutzuckerspiegels. Ein Glas vor dem Essen hilft dabei, weniger zu essen, und während des Essens unterstützt es die Verdauung. Okay, Marlies, vielen Dank.
Also - den Blutzuckerspiegel in Schach zu halten, bedeutet nicht, dass man auf Genuss verzichten muss. Man muss nur ein bisschen „cleverer“ essen und die Reihenfolge im Auge behalten. Wenn du also das nächste Mal Pizza isst, denk daran: Von oben nach unten – es lohnt sich. Solltest du am Sonntag mir deinem Schorsch irgendwo einkehren und Kuchen essen, dann bitte nicht den Joghurt vergessen.
Autor:Hildegard Grygierek aus Bochum |
10 Kommentare