Solarstrom
Das Auto mit Solarstrom vom Hausdach laden - die Verbraucherzentrale NRW zeigt, wie es geht

Bernd Hoose, Solarstrom-Nutzer aus Bochum mit Philipp Schuster, Klimaschutzmanager der Stadt Bochum und Stephanie Kallendrusch, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW | Foto: Verbraucherzentrale NRW
  • Bernd Hoose, Solarstrom-Nutzer aus Bochum mit Philipp Schuster, Klimaschutzmanager der Stadt Bochum und Stephanie Kallendrusch, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW
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Wer vom Benziner oder Diesel auf ein
E-Auto umsteigt, sollte auch über eine eigene Solarstromanlage nachdenken. Das rät die Verbraucherzentrale NRW allen Eigenheimbesitzerinnen und -besitzern in Bochum. Auf genau diesen Weg hat sich Bernd Hoose bereits gemacht: Der Bochumer nutzt das Dach seines Eigenheims mit Solarmodulen bereits als Stromtankstelle für saubere und günstige Energie. Worauf es dabei ankommt, zeigt die Verbraucherzentrale in ihrer aktuellen Aktion „Sonne im Tank“. In Bochum bietet die Verbraucherzentrale NRW passend dazu vergünstigte Energieberatungen zu Solarstrom.

„Die durchschnittliche Solaranlage auf einem Einfamilienhaus liefert mehr Strom, als ein Privatwagen üblicherweise verbraucht“, sagt Stephanie Kallendrusch, Energieberaterin der Verbraucherzentrale. Jedenfalls aufs Jahr gerechnet. Das ist auch bei Vorreiter Bernd Hoose so: Für 15.000 Kilometer pro Jahr benötigt der 54-Jährige rund 2.300 Kilowattstunden. Die 35 Quadratmeter große Solaranlage mit 7,5 kWpeak auf dem Dach lieferte 2018 z.B. 6.699 Kilowattstunden. Das heißt: „Rein rechnerisch macht eine eigene Solaranlage das klimaneutrale Fahren leicht. Die Herausforderung besteht darin, auf der Straße und im Haushalt möglichst viel eigenen Strom wirklich direkt selbst zu nutzen“, sagt Kallendrusch.

Denn die Ladezeiten eines E-Autos passen vor allem bei Berufspendlern oft nicht zu den Sonnenzeiten – steht der Wagen wie bei Bernd Hoose erst am Nachmittag wieder an der Ladestation, sind die meisten Sonnenstunden schon vorüber. Der direkte Eigenverbrauch ist aber lukrativer als die vergütete Einspeisung des Stroms ins Netz. Und nur er führt auch dazu, dass das Auto selbst physisch mit weniger fossiler Energie fährt und nicht nur rechnerisch sauber unterwegs ist.

„Um mehr Sonne in den Tank zu bekommen, sind in vielen Fällen Batteriespeicher zu empfehlen“, erläutert Stephanie Kallendrusch. Auch bei Bernd Hoose wird der Strom zwischengespeichert – bis zu 90% der Gesamterzeugung seiner PV kann er so zeitversetzt nutzen. Außerdem sollten alle Bausteine rund um Solaranlage, Ladestation und E-Auto gut aufeinander abgestimmt und intelligent gesteuert werden. Dann sei durchaus ein Solarstromanteil von rund 70 Prozent im E-Auto erreichbar, erklärt die Expertin. Einen entsprechend größeren finanziellen Vorteil sollte man sich davon allerdings nicht versprechen, betont Kallendrusch. Dafür seien die Investitionen in den Speicher zu hoch. Erste Eindrücke von den Möglichkeiten vermittelt der Solarrechner unter www.verbraucherzentrale.nrw/sonne-im-tank.

Genaueres zu ihren persönlichen Solarstrom-Chancen erfahren alle Bochumer in der Energieberatung zu Solarstrom. In Bochum wird die Beratung im Rahmen der Aktion bis Ende Juli 2019 zudem vergünstigt für 30 statt für 60 Euro angeboten.

„Eine Beschäftigung mit den Themen E-Auto und Ladestation ist auch für diejenigen zu empfehlen, die dafür noch keine konkreten Pläne haben, sondern nur eine Solaranlage für den Haushalt anpeilen“, betont Philipp Schuster, Klimaschutzmanager der Stadt Bochum. „Jede Entscheidung in diesem Gesamtsystem stellt wichtige Weichen und kann schlimmstenfalls Chancen für später verbauen.“

Nähere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung für Beratungen gibt es unter bochum.energie@verbraucherzentrale.nrw, 0234 / 97473733, unter 0211 / 33 996 555 und unter www.verbraucherzentrale.nrw/sonne-im-tank.

Autor:

Stephanie Kallendrusch aus Bochum

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