Ein Vortrag für Lehrer
ChatGPT als Chance, Bildung neu zu denken
Künstliche Intelligenz (KI)-Anwendungen wie ChatGPT, die auf Kommando Texte auswerfen, die sich lesen wie von Menschen verfasst, stellen für den Schulunterricht vieles auf den Kopf. Lehrkräfte stehen vor neuen Fragen: Setzen die Schüler diese Werkzeuge ein? Sind ihre Leistungen noch vergleichbar? Aber auch: Wie könnte ich die neue Technik nutzen, um den Unterricht zu verbessern?
Zu diesen Themen bietet die Professional School of Education der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen der RUB Teachers Academy und in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit eine zweiteilige kostenlose Fortbildung für Lehrer an. Sie beginnt mit einem Online-Vortrag am Montag, 13. März, ab 18 Uhr und wird mit einem halbtägigen Workshop in Präsenz am Freitag, 17. März, fortgesetzt. Anmeldungen sind ab sofort online möglich. Es sind noch wenige Restplätze für das Angebot vorhanden.
Denkanstöße im Vortrag
Für Lehrkräfte, die sich ohnehin mit der Digitalisierung von Lehr-Lernformen befassen, bringen KI-gestützte Anwendungen neue Fragen und Überlegungen mit sich. Inwiefern setzt ihre Schülerschaft bereits KI-gestützte Anwendungen ein? Wie wirkt sich dies auf die Vergleichbarkeit und Beurteilung von Leistungen aus? An welchen Stellen könnten Lehrkräfte entsprechende Tools empfehlen oder selbst nutzen? Referentin und Digitalexpertin Dorothee Töreki beleuchtet, wie es Maschinen schaffen, mit Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Daraus leitet sich ab, was der Bot gut kann und was nicht.
Chancen und Risiken
Um die Chancen und Gefahren, die KIs wie ChatGPT mitbringen, geht es dann im Workshop. Sie haben das Potenzial, den Bildungsbereich grundlegend zu verändern: So können sie etwa dazu beitragen, den Unterricht zu personalisieren, indem sie auf die individuellen Bedürfnisse und Lernstile jedes Schülers eingehen. Das kann den Unterrichtsablauf vereinfachen und Zeit für Lehrende freisetzen, indem die KI etwa die Überprüfung von Hausaufgaben automatisiert und schnelle und präzise Antworten auf Fragen bereitstellt. Zudem kann ChatGPT als Tutor fungieren und Schülern bei schwierigen Konzepten oder Aufgaben individuelle Unterstützung bieten.
Aber ChatGPT ist nur so gut wie die Daten, auf die es trainiert wurde und somit anfällig für fehlerhafte oder veraltete Informationen. Zudem besteht das Risiko, dass Lehrende und Lernende sukzessive zu sehr auf ChatGPT und andere Technologien angewiesen sein könnten und somit ihre Fähigkeit, kritisch zu denken und Probleme selbstständig zu lösen, eingeschränkt wird. Weiterhin stellt sich die Frage nach der Bewertbarkeit von Leistungen, wenn die Nutzung von ChatGPT nicht legal erfolgt oder auch nicht alle Schüler den gleichen Zugang dazu haben, also die Chancengleichheit betroffen ist. Und schließlich bleibt die Interaktion mit der Klasse und den Lehrenden notwendig, um soziale Fähigkeiten zu entwickeln.
Autor:Lokalkompass Bochum aus Bochum |
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