Bürger bestimmen, wo die „Radarfallen“ stehen - „24-Stunden-Blitz-Marathons“ - „Wutpunkte“ der Betroffenen

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Auch in Bochum geht am Dienstag, 3. Juli, um 6 Uhr der landesweite „24-Stunden-Blitz-Marathon“ in die zweite Runde. Diesmal aber bestimmen die Bochumerinnen und Bochumer, wo die Polizei ihre Blitzer aufstellen wird.

Bereits am 10. Februar ist es der Bochumer Polizei bei der ersten Aktion gelungen, vielen Menschen ins Bewusstsein zu rufen, wie gefährlich zu schnelles Fahren eigentlich ist. In den Gesprächen an den Kontrollstellen haben die Beamten erfahren, dass die meisten Autofahrer sehr wohl wissen, dass die Geschwindigkeit über Leben oder Tod entscheidet. Darüber hinaus wissen alle, dass jedes Unfallopfer für die Familie, Freunde, Mitschüler oder Arbeitskollegen großes Leid bedeutet – oft für den Rest des Lebens.

Auch wenn man sich wiederholt – zu hohes Tempo macht aus einer gefährlichen Situation eine lebensgefährliche. So sterben bei einer Geschwindigkeit von 65 km/h acht von zehn Fußgängern, die angefahren worden sind. Liegt die Geschwindigkeit bei „nur“ 50 km/h überleben dagegen acht von zehn angefahrenen Fußgängern. Das bedeutet: Nur 15 km/h Unterschied entscheiden darüber, ob acht von zehn Personen überleben oder sterben! Bei den Gesprächen ist den Polizisten aber auch deutlich geworden, dass viele Menschen besorgt, ja teilweise sogar ein wenig wütend sind, dass in ihrem direkten Umfeld viele Autofahrer durch rücksichtsloses Rasen das Leben anderer gefährden.

„Genau diese Bürger wollen wir vor dem eigentlichen Blitz-Marathon mit auf die Strecke nehmen. Wie? Bitte nennen Sie uns gefährliche Streckenabschnitte in Bochum, wo Geschwindigkeitskontrollen aus Ihrer Sicht dringend erforderlich sind. Diese Vorschläge können Sie per E-Mail oder über das Bürgertelefon an uns weiterleiten“, so Volker Schütte von der Pressestelle der Polizei Bochum.

Ab Montag, 25. Juni, um 8 Uhr, bis Mittwoch, 27. Juni, um 6 Uhr, ist die Polizei für die Bürgerinnen und Bürger unter der E-Mail-Adresse blitzmarathon.bochum@polizei.nrw.de erreichbar. Am 26. Juni ist im Zeitraum zwischen 8 Uhr und 18 Uhr eine Hotline geschaltet. Unter der Rufnummer 0234 / 909-4444 nehmen die Beamten an diesem Dienstag die Vorschläge entgegen.
Eine Auswahl der Messstellen erfolgt nach fachlicher Bewertung und technischer Machbarkeit. Es ist zu erwarten, dass nicht alle Bürgeranliegen in den 24 Stunden berücksichtigt werden können. Aber die Vorschläge gehen nicht verloren, denn ständige Geschwindigkeitskontrollen sind unerlässlich, um die Autofahrer immer wieder wach zu rütteln. Und die Bochumer Polizei misst täglich.

Den „Messpaten“ bietet die Polizei Bochum an, am zweiten Blitz-Marathon aktiv teilzunehmen und sie am 3. Juli an einer Kontrollstelle zu besuchen. „Und wieder gilt: Es kommt nicht auf die Anzahl der Knöllchen an. Wir wollen weniger Tote und Schwerverletzte auf den Straßen von Bochum! Wir wollen, dass sich alle Verkehrsteilnehmer – egal ob Fahrzeugführer oder Fußgänger – dauerhaft an die Verkehrsregeln halten, um sich und andere zu schützen“, so Volker Schütte.

„Für die Bürgerinnen und Bürger zählen nicht statistische Unfallbrennpunkte, sondern ihre Wutpunkte. Deshalb öffnet die Polizei landesweit den Blitzmarathon für Bürgerhinweise und kontrolliert auch an diesen Wutpunkten“. so Innenminister Ralf Jäger.

Foto: Molatta | Foto: Foto: Molatta
Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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