Bochum räumt auf – und die Bürger können mit anpacken - 100 Kinderspielplätze sollen wieder hergerichtet und bespielbar werden
Einen Monat ist es her, dass das Sturmtief „Ela“ Bochum schwer getroffen und im gesamten Stadtgebiet eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat – die Aufräumarbeiten werden noch Wochen, wenn nicht Monate dauern. „Es ist verheerend, was der Sturm angerichtet hat“, weiß Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, die sich seit der Sturmnacht immer wieder selbst ein Bild vor Ort gemacht hat und unlängst auch selbst einen ersten Schritt zur Wiederaufforstung legte: Am Romanusplatz pflanzte sie eine Elsbeere.
Die Elsbeere war Baum des Jahres 2011, ist ein sommergrüner Laubbaum, der 15 bis 25 Meter groß wird.„Ich freue mich sehr über das Engagement und hoffe, dass viele Menschen diesem guten Beispiel folgen“, sprach die Oberbürgermeisterin, griff beherzt zur Schüppe und half tatkräftig mit, einen neuen Baum zu pflanzen. Im Anschluss an die Pflanzung diskutierte die Oberbürgermeisterin mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern über die entstandenen Schäden sowie deren Beseitigung durch die vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfer.
2000 Bäume gefällt
Es war ein erster „Tropfen auf den heißen Stein“, denn allein geschätzte 2 000 Straßenbäume sind dem Sturm zum Opfer gefallen. Eine Zahl, die sich noch um ein Vielfaches erhöhen wird, wenn die Bestände in Wäldern und Parks erfasst worden sind. Insgesamt geht man von rund 15 000 geschädigten Bäumen aus. „Unser Bestreben ist es, soviele wie möglich davon zu erhalten“, betont Torsten Lumma, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes.
Spielplätze aufräumen
„Wir wollen den Baumbestand selbstverständlich sukzessive wieder aufbauen“, so OB Scholz. Dabei können Bochumer ihre Stadt zum einen durch Spenden, zum anderen durch tatkräftige Hilfe unterstützen. Denn neben den Baumbeständen sind auch Parks, Wälder, Friedhöfe, Grünanlagen und vor allem Kinderspielplätze betroffen und noch bis auf Weiteres gesperrt.
Hier setzt die Aktion „Wir räumen auf!“ an, an der sich alle Bochumer beteiligen und mit anpacken können. Bis zum Herbst sollen so mindestens 100 Kinderspielplätze wieder freigegeben werden. Der erste Aufschlag dazu erfolgt am Samstag, 19. Juli, wenn Bürger sich von 9 bis 12 Uhr an sechs Spielplätzen in allen Stadtbezirken einfinden können, um diese unter der Federführung der Technischen Betriebe von Ästen zu räumen und zu säubern.
Unter fachkundiger Begleitung von Experten des Technischen Betriebes und des Umwelt- und Grünflächenamtes können die Bürgerinnen und Bürger helfen aufzuräumen. Kleine Äste und Baumschnitt müssen in bereitgestellte Container geschafft werden, die Spielplätze müssen gesäubert, das Umfeld gereinigt werden. Aufgerufen sind alle, die mit anpacken wollen. Jede Helferin und jeder Helfer sollte festes Schuhwerk tragen und Arbeitshandschuhe mitbringen. Motorsägen und Äxte werden nicht benötigt.
Für die Aktion "Wir räumen auf" ist für jeden Bezirk zunächst ein Kinderspielplatz vorgesehen. Weitere Spielplätze sollen in den nächsten Wochen folgen.
Die Standorte sind:
Stadtbezirk 1: Josephinenstraße (Grummer Teiche)
Stadtbezirk 2: Hüller Straße
Stadtbezirk 3: Gerther Mühlenbach/ Auf der Panne
Stadtbezirk 4: Hohe Eiche/ Volkspark Langendreer
Stadtbezirk 5: Laerheide/ Sempersiepen
Stadtbezirk 6: Lange Malterse
Spendenkonto
Die Stadt Bochum hat ein Spendenkonto eingerichtet:
Sparkasse Bochum, BLZ 430 500 01, Konto: 1 231 000
IBAN: DE39 4305 0001 0001 2310 00
BIC: WELADED1BOC
Bei Einzahlungen bitte angeben: Verwendungszweck Spenden Sturmschäden
Kontoinhaber: Stadt Bochum, Stadtkasse.
NRW-Umweltminister Remmel hat angekündigt jeden von Bürgern privat gespendeten Euro aus dem Naturschutzetat zu verdoppeln. Die Gelder sind zweckgebunden.
Alle weiteren Informationen zu der städtischen Aktion „Wir räumen auf!“ sowie Einschränkungen und Schließungen aufgrund des Unwetters gibt es auf der Seite der Stadt Bochum: www.bochum.de.
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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