Beschäftigte der Werkstatt Constantin helfen, schwere Texte einfach zu machen
Menschen mit Behinderung sind jetzt als Prüfer für Leichte Sprache zertifiziert
Zehn Beschäftigte der Werkstatt Constantin-Bewatt sind jetzt als Prüfer für Leichte Sprache qualifiziert. Die Menschen mit Behinderung haben in einem sechstägigen Kurs bei Kirsten Czerner-Nicolas und Monika Bieletzki vom Lebenshilfe-Büro für Leichte Sprache Ruhrgebiet gelernt, wie sie sich Texten nähern und sie auf Verständlichkeit prüfen.
In Leichter Sprache zu formulieren, ist anspruchsvoll und nicht zu verwechseln mit dem Texten für Kinder. Kurze Sätze, kurze Wörter, Erklärung von Fachausdrücken und grafische Ergänzungen sind längst kein Garant dafür, dass etwas auch für Menschen mit Behinderung verständlich wird und ihnen somit die volle Teilhabe am Leben ermöglicht. Relative Sicherheit gibt es erst, wenn eine Prüfgruppe den Daumen gehoben hat.
Eine solche entsteht gerade in der Werkstatt Constantin-Bewatt der Diakonie Ruhr. Denn zusätzlich haben die Mitarbeiterinnen Monika Hausmann und Annette Hiller in dem Seminar der Lebenshilfe gelernt, eine Prüfgruppe zu führen und anzuleiten.
Nicht erst seit die Stadt Bochum 2015 ankündigte, ihre Post in Leichte Sprache übersetzen zu lassen, nutzen Institutionen, Firmen und Verbände Prüfgruppen, um Barrieren in ihrer Kommunikation abzubauen. „Dabei helfen wir gern“, sagt Werkstattleiter Arnd Lattenkamp. „Außerdem ist die Arbeit in einer Prüfgruppe ein weiteres Betätigungsfeld für unsere Beschäftigten, auf das sie sich schon sehr freuen.“
Die Werkstatt Constantin bietet gemeinsam mit der Zweigwerkstatt Bewatt 680 psychisch, geistig, körper- und mehrfachbehinderten Menschen an vier Standorten in Bochum und Wattenscheid einen Arbeitsplatz. Träger der ISO-zertifizierten Werkstätten ist die Diakonie Ruhr. Weitere Informationen unter www.werkstattconstantin-bewatt.de.
Autor:Felix Ehlert aus Bochum |
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