Sylt - Austern
Austern-Krise
Neulich habe ich gelesen, dass es schlecht um die Sylter Austern steht. Zuerst dachte ich, okay, die Kälte können die wohl nicht abhaben. Nicht die Sylter – die Austern. Aber nein, nicht das Winterwetter ist das Problem, sondern Eisschollen. Wenn die nämlich die Austern platt machen, dann ist aus mit Umsatz.
Joa – das haben sie nun davon, die Schönen und die Reichen, jetzt müssen sie auf ihre heißgeliebte Delikatesse verzichten und stattdessen Plankton-Suppe ohne Sättigungs-Beilage schlürfen.
Aber vielleicht müssen sie ja doch nicht Verzicht üben und sich nur ein wenig in Geduld. Mit den steigenden Temperaturen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die heranreifenden Austern bis Weihnachten zum genüsslichen Verzehr geeignet sind – soweit man überhaupt von Genuss sprechen kann. Gehobene Gourmetfreude kommt wohl erst bei der gratinierten Auster mit Champagnersoße auf, oder? Ich tue grad´ mal so, als ob ich Ahnung hätte .. hehe.
Der Klassiker ist der Verzehr von "Austern roh mit Zitrone". Stimmt das? Ich habe mal einen Hotel-Gast beim Schlürfen im Restaurant beobachtet. Unauffällig natürlich.
Ich versuch mal zu beschreiben, was ich gehört oder gesehen habe. Zuerst beträufelte er das Austerntier mit Zitrone, dann streute er etwas Pfeffer darüber. Dann führte er die Austernschale an den Mund und saugte das „Fleisch“ in den Schlund. Ich glaube, er hat es nicht sofort heruntergeschluckt, sondern ein wenig im Mund „kreisen“ lassen. Eine sehr eindrucksvolle Darbietung war das. Ich fand´s krass und dachte - und das soll jetzt geschmeckt haben. Nach was eigentlich?
Vielleicht hat ja ein Austerngenießer Lust, den Geschmack einschließlich Beigeschmack zu beschreiben?
Ich kann mir nämlich überhaupt nicht vorstellen, dass man dieser gallertartigen Masse irgendetwas gaumenfreudiges abgewinnen kann. Dann wohl eher etwas spezifischiges.
Autor:Hildegard Grygierek aus Bochum |
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