Ambulanter Hospizdienst Bochum begleitet in schweren Stunden
„Wir versuchen, Menschen dabei zu unterstützen, bis zuletzt zuhause bleiben zu können“, erklärt Brigitte Rathofer, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes beim Deutschen Roten Kreuz.
Im Gespräch mit dem Stadtspiegel erläutert Brigitte Rathofer die Aufgaben des ambulanten Hospizdienstes und gibt hilfreiche Informationen für Betroffene und Ehrenamtliche.
Wie kommen Betroffene beziehungsweise Patienten zu Ihnen?
Brigitte Rathofer: Überraschend ist für uns, dass viele gar nicht wissen, dass es die Möglichkeit der ambulanten Sterbebegleitung gibt.
Die meisten Patienten kommen über das Palliativnetz zu uns. Wir vereinbaren dann einen Erstbesuchstermin, bei dem wir uns ein erstes Bild machen können, in welcher Situation sich der jeweilige Patient befindet und welche Ängste und Wünsche er hat.
Wie wird in der ambulanten Betreuung gearbeitet?
Brigitte Rathofer: Neben meiner Kollegin Sabine Schmidt und mir übernehmen ausschließlich Ehrenamtliche die Arbeit des ambulanten Hospizdienstes. Dabei sind wir – genau wie alle anderen Hospize – immer auf Spenden angewiesen. Das ist aktuell recht schwer, da das soziale System gerade auf vielen Sektoren stark gefordert ist.
Welche Unterstützung bietet der ambulante Hospizdienst?
Brigitte Rathofer: Unsere Leistung ist in erster Linie immer ein Dasein. Wenn ein neuer Patient mit einem Ehrenamtlichen zusammenkommt, schauen wir als Erstes, wer menschlich zu wem passen könnte. Oft begleite ich als Koordinatorin das erste Zusammentreffen, um das Kennenlernen zu erleichtern. Um den Ehrenamtlichen einen sicheren Hintergrund zu bieten, sind wir 24 Stunden erreichbar.
Wie kann man ehrenamtlicher Mitarbeiter beim DRK-Hospizdienst werden?
Brigitte Rathofer: Informieren kann man sich zunächst über unsere Homepage www.drk-bochum.de. Außerdem suchen wir ständig über Aktionen oder Anzeigen nach neuen Ehrenamtlichen. Meldet sich ein Interessent bei uns, so wird mit jedem zunächst ein persönliches Gespräch geführt. Vorab hat er von uns ein Infopaket und einen Fragebogen zur Selbstreflexion erhalten. Im Gespräch können wir schauen, ob die Erwartungen und Wünsche der Interessenten mit den Anforderungen dieser Tätigkeit übereinstimmen. Haben sich genug Interessierte gefunden, so findet ein Kurs zur Qualifizierung statt. An vier Wochenenden und zehn Abenden werden die künftigen Ehrenamtlichen auf ihre Aufgaben vorbereitet. Schwerpunkte sind die Selbsterfahrung und der Umgang mit Tod, Sterben und Trauer. Außerdem werden Gesprächsführung, der Umgang mit palliativen Krankheitsbildern und rechtliche sowie ethische Aspekte der Sterbehilfe in den Fokus gerückt.
Wann und wie können sich Interessierte melden?
Brigitte Rathofer: Aktuell arbeiten wir mit 21 aktiven Ehrenamtlichen zusammen. Wir brauchen dringend weitere Helfer und freuen uns jederzeit über neue Unterstützer. Wichtig ist, dass einer Kursteilnahme nicht zwingend eine ehrenamtliche Tätigkeit folgen muss. Das wird nach Kursbeendigung gemeinsam entschieden.
Die nächste Qualifizierung startet im Sommer 2016. Die Vorgespräche finden aber bereits im Frühjahr statt. So freuen wir uns ab sofort über Rückmeldungen.
Weitere Informationen und Anmeldungen bei Brigitte Rathofer und Sabine Schmidt unter Tel.: 9445107 oder per E-Mail unter hospizdienst.info@drk-bochum.de.
Autor:Lauke Baston aus Wattenscheid |
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