Achtung Trickbetrüger! - Kriminelle setzen auf Inkasso- und Polizeiforderungen
Abgezockte Kriminelle haben in den zurückliegenden Tagen ein Bochumer Ehepaar aus Weitmar betrogen. Die Polizei gibt Tips, wie man sich gegen Trickbetrüger schützen kann.
Die Täter meldeten sich zunächst am 26. Februar, gegen 11.50 Uhr, telefonisch bei der Bochumerin und stellten sich als "Südwest Inkasso Berlin" vor. Die Rufnummer war unterdrückt. Eine "Frau Seifert" forderte im Namen ihres Unternehmens die Zahlung von knapp 7.000 Euro.
Diese "Schulden" hätte die Bochumerin angeblich bei einer Lotteriegesellschaft gemacht. Auch eine Rückrufnummer wurde der Frau genannt. Die Anruferin war sehr nachdrücklich und sprach von einer noch möglichen außergerichtlichen Einigung. Da der Bochumerin dies sehr suspekt vorkam, erklärte sie, sich erst mit ihrem Ehemann
besprechen zu müssen und beendete das Gespräch.
Doch die Kriminellen ließen nicht locker. So erhielt die Bochumerin am Folgetag einen erneuten Anruf von "Frau Seifert". In diesem Gespräch kündigte die Täterin nun gerichtliche Schritte bei Nichtzahlung an.
Damit nicht genug, es ging dreist weiter: Am 04. März, meldete sich ein vermeintlicher "Herr Berger" von der Polizei Bochum. Dieser erklärte fadenscheinig, dass er nun "einen Vorgang" über das Ehepaar vorliegen hätte. Sofort müssten knapp 4.000 Euro bezahlt werden, um nicht vor Gericht zu landen und Folgekosten von etwa 18.000 Euro
abzuwenden.
Anschließend unterstützte eine Weiterverbindung zu einer "Richterin", die der Bochumerin die Daten für ein Western Union Konto mit einem Empfänger in der Türkei mitteilte, die Aussagen des angeblichen Polizisten. So unter Druck gesetzt, überwies die Angerufene schlussendlich den geforderten Geldbetrag.
Die Täuschung der Kriminellen war mithin leider erfolgreich.
Wie schützt man sich?
- Meiden Sie dubios anmutende Kontakte. Überprüfen Sie im
Internet, ob die genannte Firma/Kanzlei besteht.
- Bezahlen Sie auf keinen Fall, überlegen Sie sich, ob diese
Anschuldigungen überhaupt stimmen können.
- Kontaktieren Sie vermeintliche Kanzleien/Firmen telefonisch,
sollte dies nicht möglich sein, so ist dies suspekt.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, beenden sie suspekte
Gespräche.
- Wählen Sie die "110" und zeigen Sie den Vorfall bei Ihrer
Polizeidienststelle an!
Sie benötigen weitere Präventionshinweise oder Hilfestellungen? Unter der Rufnummer 0234/909-4040 berät Sie die Bochumer Fachdienststelle für Kriminalprävention/Opferschutz gerne!
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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