hsg Bochum
Zeitnahe Überführung der Therapiestudiengänge in den Regelbetrieb gefordert

"Die primärqualifizierenden Studiengänge der Therapieberufe haben sich bewährt“, erklärte hsg-Präsident Prof. Dr. Christian Timmreck. | Foto: hsg Bochum
  • "Die primärqualifizierenden Studiengänge der Therapieberufe haben sich bewährt“, erklärte hsg-Präsident Prof. Dr. Christian Timmreck.
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In dem Referentenentwurf zum ‚Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung‘ des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vom 23. Oktober 2020 ist nachzulesen, dass die auf Ende 2021 befristeten Modellklauseln, die eine hochschulische Qualifizierung für die Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie vorsehen, um weitere fünf Jahre verlängert werden sollen.

Mit der Einführung der Bachelor-Studiengänge Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zum Wintersemester 2010/2011 an der öffentlich-rechtlichen Hochschule für Gesundheit in Bochum war die hsg Bochum als Vorreiter für die Akademisierung dieser Gesundheitsberufe in Nordrhein-Westfalen an den Start gegangen.

„Die primärqualifizierenden Studiengänge der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie der Hochschule für Gesundheit haben sich bewährt. Dies zeigen auch die vorliegenden Evaluationen. Dennoch soll der vorläufige Modellcharakter dieser Bachelor-Studiengänge, die akkreditiert sind und sich in den letzten zehn Jahren etabliert haben, erhalten bleiben. Das ist nicht nachzuvollziehen und schädigt das Ansehen der hervorragenden, evidenzbasierten Lehre und hochschulischen Qualifizierung der Therapieberufe – auch über die Grenzen Deutschlands hinaus“, sagte Prof. Dr. Christian Timmreck, Präsident der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum).

Trotz der vorgelegten positiven Evaluationen der Modellstudiengänge sollten im Jahr 2016 die Modellklauseln um zehn Jahre verlängert werden. Diese zehn Jahre waren nach einiger Kritik auf vier Jahre reduziert worden. Die hsg Bochum hatte bereits bei der ersten Verlängerung der Modellphase darauf gedrängt, die Studiengänge in den Regelbetrieb der Hochschulen zu überführen, die Therapieberufe weiterzuentwickeln und die hochschulische Qualifizierung in die ohnehin dringend reformbedürftigen Berufsgesetze zu integrieren.

Timmreck: „Wenn nun die Modellstudiengänge verlängert und nicht in reguläre Studiengänge überführt werden, schadet das ihrem Ansehen. Die geplante Verlängerung bis 2026 kann eine demotivierende Wirkung für alle Beteiligten zur Folge haben, die bisher mit hohem Engagement in der Lehre, der therapeutischen Praxis und der Forschung gearbeitet haben. Darüber hinaus würde die erneute Verlängerung zu einer starken Verunsicherung bei Wissenschaftlern und Studierenden führen. Nicht zuletzt schadet dies auch der Qualität unseres Gesundheitsversorgungssystems.“

Prof. Dr. Sascha Sommer, Dekan des Departments für Angewandte Gesundheitswissenschaften, ergänzt: „Die vom BMG geplante Verlängerung der Modellklausel trifft die Belange und die Zukunft von Hochschulen mit Studiengängen der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie und ihre Studierenden mit Wucht. Wir werden uns gemeinsam mit anderen Hochschulen aktiv daran beteiligen, auf eine Verkürzung der Verlängerung hinzuwirken.“

Autor:

Christiane Dr. Krüger aus Bochum

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