Zahl der Einbruchdiebstähle in Bochum um fast 31 % gestiegen.
FDP fordert ein Sofortprogramm zur Bekämpfung der Einbruchkriminalität.
"NRW braucht ein Sofortprogramm 'Beute zurück'", fordert Dr. Volker Behr, Mitglied im Kreisvorstand der FDP Bochum. Im Landtag wird heute über eine entsprechende Initiative der FDP zur Bekämpfung der Einbruchkriminalität diskutiert. Die Liberalen sehen Handlungsbedarf, weil die Anzahl der Wohnungseinbrüche in NRW in den vergangenen Monaten massiv gestiegen sind. Im Schnitt wird in Nordrhein-Westfalen alle zehn Minuten in eine Wohnung oder in ein Haus eingebrochen.
"In den letzten drei Jahren sind die Einbruchzahlen in NRW landesweit um 30 Prozent gestiegen. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Bochum gab es im Jahr 2012 ein Plus von 30,96 Prozent, damit liegen wir sogar etwas über dem Landesschnitt. Diese Zahlen sind besorgniserregend. Schwerer noch wiegt die Tatsache, dass in NRW nur bei 13 von 100 Einbrüchen Tatverdächtige ermittelt werden können, wovon nur ein geringer Teil auch bestraft wird. Zur Bekämpfung dieser Kriminalitätssteigerung brauchen wir ein wirksames Gesamtkonzept", stellt Dr. Behr fest. Den Handlungsbedarf belegt auch die Aufklärungsquote von nur noch 16,06 Prozent in Bochum für das Jahr 2012. Die Polizeipräsidentin müsse darlegen, inwieweit maßgeschneiderte und ortsspezifische Konzepte bestehen und konsequent umgesetzt werden.
Die FDP spricht sich dafür aus, dass Landesregierung und Polizei die Aufklärungsarbeit verbessern, auf öffentlichkeitswirksamen Aktionismus verzichten und den Fahndungsdruck erhöhen. Dr. Behr weiter: "Um bei der Verfolgung von Einbrechern erfolgreich zu sein, müssen die Vertriebskanäle der Beute ins Visier genommen werden. Es muss endlich eine gezielte Sachfahndung geben. So bekommen die Betroffenen nicht nur das Diebesgut zurück, so können auch Täter dingfest gemacht werden. Anreize für Einbrüche werden durch ein spürbar erhöhtes Entdeckungsrisiko verringert."
Ein geeignetes Mittel sei aus Sicht der FDP zudem die systematische Öffentlichkeitsfahndung nach Diebesgut mit Hilfe des Internets. Das Polizeipräsidium Bochum benötige für eine erfolgreiche Einbruchsbekämpfung vor Ort aber grundsätzlich in ausreichender Zahl motivierte Polizistinnen und Polizisten. Statt Polizeikräfte durch medienwirksamen Aktionismus zu binden und diese durch einen eingeleiteten Stellenabbau und eine diffuse Besoldungspolitik zu verunsichern, müsse die Landesregierung endlich für einen zielgerichteten Personaleinsatz anhand eines wirksamen Gesamtkonzeptes sorgen, fordert Dr. Behr abschließend.
Autor:Dennis Rademacher aus Bochum |
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