Schweres Mobbing gegen Mieterin in Heidelberg
Wohnraum ist verkauft
Soeben erreichte mich eine Email von der Heidelberger Montagsdemo. Eine Mieterin in einer ehemaligen Villa, die an Reiche verkauft wurde, wurde und wird mit unsäglichen Schikanen zum Auszug gezwungen, obwohl sie nur 24 qm der Räume bewohnt und ihr ein weiteres Wohnrecht durch Gerichtsbeschluss zugestanden wurde.
Dazu zunächst der Sachverhalt: (O-Ton der Heidelberger Montagsdemo):
Skandal von Mobbing gegen eine Mieterin in der „Villa Krehl“ im ehemaligen denkmalgeschützten Wohngebäude des ehemaligen Universitätsprofessors der Uniklinik Heidelberg ( 1861-1937 ) in der Bergstraße 106-108. Während das „Schloss“ für ca. 10 Millionen € an einen Finanzdienstleister aus Schriesheim verkauft wurde, soll es umgebaut und in 14 – 16 Wohneinheiten aufgeteilt werden. Für Wohnungspreise bis zu 3,7 Millionen €. Das ist Wohnungspolitik für die Reichen in dieser Stadt. Aber kein bezahlbarer Wohnraum für die arbeitende Bevölkerung.
Eine Mieterin, die 24 m² bewohnt, hat deshalb eine Räumungsklage erhalten, das Landgericht Heidelberg entschied am Ende, dass Sie dort weiterhin wohnen kann. Begleitend zum Prozess fanden massive Mobbingsversuche statt, um die Mieterin zum Aufgeben zu bewegen. Das heißt:
Abstellen der Heizung und Warmwasserversorgung (Prozess Einstweilige Anordnung)
Verschraubung der Türen zum Keller
Kein Zugang zur Waschküche (Waschmaschine)
Kein Zugang zu einem Teil der Bekleidung (Winterkleider, Teil der Schuhe, Dokumente etc.)
Kein Zugang zum Briefkasten
Keine funktionierende Klingel
Abschaltung von WLAN ect.
und das alles gepaart mit entsprechenden Drohungen
Aktuell versucht er es erneut mit einer „Verwertungskündigung“ . Die Mieterin soll mit all dem legalen und illegalen Mobbing zum aufgeben gezwungen werden.
Dieses Mobbing ist eindeutig als Menschenrechtsverletzung zu bezeichnen, da die Gesundheit dieser Mieterin akut gefährdet ist und sie durch illegale Sperrung ihrer Kommunikationsmöglichkeiten vielleicht sogar schwere rechtliche Folgen befürchten müsste (z.B. Sanktionen durch das Jobcenter wegen Nichteinhaltung eines Termins, weil sie nicht an das Schreiben des Jobcenters kam), Nichterhalt von Rechnungen usw.
Die Heidelberger Montagsdemo hat dagegen bereits öffentlich protestiert und die Stadt Heidelberg zur Stellungnahme aufgefordert - ohne Erfolg.
Stadt Heidelberg ignoriert schweres Mobbing gegen eine Mieterin
Die Heidelberger Montagsdemo informierte über den weiteren Verlauf des Mobbings gegen eine Mieterin der ehemaligen Villa Krehl in Heidelberg:
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der Montagsdemo HD (Heidelberg), eigentlich dachte ich, dass die RNZ exklusiv und sachlich über die Wohnungspolitk der Stadtverwaltung und den skandalösen Mobbing gegen die letzte Mieterin der „Villa Krehl“ schreibt. Eine Journalistin war ja auch da.und ein Kurzbericht mit Bild lag vor. Da ich heute im Krankenhaus erfahren habe, dass die RNZ weder gestern noch heute darüber berichtete. Vielleicht nach den Wahlen ? Werde ich diese Mail zur Information Euch aus dem Bett zuschicken.- ohne Zeitungsartikel RNZ
solidarische Grüße
Matz M.
Moderator der Heidelberger Montagsdemo
„20 Teilnehmer*innen sind dem Solidaritätsaufruf „Skandal in der „Villa Krehl“ – heftiges Mobbing gegen eine Mieterin, die als einzige übrig geblieben ist, gefolgt, darunter auch Barbara M. selbst. 2 OB Kandidaten*innen sind gekommen und haben am offenen Mikrophon der Montagsdemo HD gesprochen, ihre Solidarität mit Barbara M. ausgedrückt und die Wohnungspolitik der Stadt Heidelberg heftig kritisiert. Frau Alina Papagiannaki-Sönmez (Wählervereinigung Heidelberg in Bewegung) und Bernd Zieger von der Partei die Linke. Sofia Leser (parteilos) hat sich ebenfalls solidarisiert und sich entschuldigt, dass sie nicht kommen konnte.
Mathias S. (parteilos) meinte unter anderem in der Rückmeldung: „Die Maßnahmen gegen die Mieterin verurteile ich. Dies ist eine private oder gar strafrechtliche Auseinandersetzung zwischen Mieter und Vermieter, ein öffentliches Interesse sehe ich nicht“ Er hatte sein Kommen angekündigt, ist dann aber nicht gekommen.
Oberbürgermeister Eckart Würzner, Theresia Bauer (Grüne) und Sören Michelsburg (SPD) sind nicht nur nicht gekommen, sondern haben trotz persönlicher Einladung mit inhaltlicher Presseerklärung zum Thema, noch nicht einmal eine Antwort geschrieben.
Die Meinung eines Teilnehmers „wer so abgehoben ist kann auch nicht gewählt werden, eine schriftliche Absage mit kurzer Begründung wäre doch das mindeste in einer Demokratie oder ?“
Das offene Mikrofon ist von den Teilnehmern rege in Gebrauch genommen worden. Auf die entsprechenden Inhalte gehen wir in einem weiteren Bericht noch näher ein.
Der Moderator Matz Müllerschön freute sich über die gelungene Aktion, gegen die schmutzigen Angriffe auf Barbara M. und gegen die Wohnungspolitik der Stadtverwaltung mit OB Würzner an der Spitze. Das Kultur- und denkmalgeschützte Gebäude, das früher auch eine gemeinnützige Organisation beherbergte, an Finanzinvestoren verhöckern zu lassen, die nicht nur Wohnraum für Reiche und Superreiche daraus schaffen, sondern auch noch Millionen selbst daran verdienen, zeigt deutlich, für wen in dieser Stadt Politik gemacht wird. Bezahlbarer Wohnraum für die breite Bevölkerungsmehrheit: wieder Fehlanzeige, wie in der Bahnstadt. M. forderte insbesondere die anwesenden OB Kandidaten*innen auf, diese dunklen und nichttransparenten Geschäfte, zukünftig noch viel mehr zu hinterfragen und aufzuklären.
Wir treffen uns wieder am 7, November 22, 18.00 Uhr auf dem Bismarckplatz (Platz des Widerstands),da gibt es einiges zu besprechen, diskutieren und unseren Protest zu organisieren.
Hut ab vor dem Engagement der Heidelberger Montagsdemo für die widerrechtlich gemobbte Mieterin! Die Verantwortlichen dieser Immobiliengesellschaft und auch deren Bauleiter gehören wegen schwerer Nötigung hinter Schloss und Riegel!
P.S.: Solche Fälle sind auch in Bochum denkbar. Wer weiß, wie groß hier die Dunkelziffer ist.
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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