„Wir brauchen den neuen Astra!“ - Opel-Chef Stracke kam nach Bochum - das Werk ist noch im Rennen
„Das Werk Bochum ist zurzeit das wohl am besten ausgelastete Produktionswerk. Aber brauchen wir bald die Zusage für ein zweites Volumenmodell, sonst gehen hier ab 2014 oder 2015 im Bochumer Werk schnell die Lichter aus“, so Betriebsratschef Rainer Einenkel.
Als wichtiges Signal an die Belegschaft wertet der Bochumer Betriebsratsvorsitzende den kurzfristig anberaumten Besuch vom Vorstandsvorsitzende und Europachef von Opel, Karl-Friedrich Stracke. „Dieser Besuch unterstreicht den Stellenwert des Standortes hier im Herzen des Reviers“, so Rainer Einenkel.
In seinen Ausführungen machte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke deutlich, dass noch keine Standort-Entscheidung für den neuen Astra oder ein anderes Modell getroffen worden sei. „„Damit ist den innerbetrieblichen Gerüchten ein Ende gesetzt“, so Rainer Einenkel. „Es ist zwar nur eine Aussage, aber wir sind stur und werden keine faulen Kompromisse eingehen. Bochum braucht ein zweites Volumenmodell spätestens ab 2014 oder 2015. Nur mit einem zweiten Standbein kann der Standort langfristig gesichert werden. Und es kann nur der neue Astra sein. Das ist die zentrale Frage, um die es in den kommenden Wochen geht.“
Bald ist Bochum das einzige Werk, in dem in drei Schichten Autos vom Band rollen. In Eisenach droht den Opelaner Kurzarbeit und eine Nachtschicht wird es in Rüsselsheim 2012 voraussichtlich nicht geben.
Über 2.000 Opelaner kamen zur morgendlichen Betriebsversammlung in den RuhrCongress und machten sich in ihren Redebeiträgen auch Sorgen über die Zukunft unter dem Dach von General Motors. „In der GM-Konzernzentrale gibt es Planspiele, wie es mit Opel weitergeht, wenn im dritten Quartal rund 300 Millionen Dollar Verluste auflaufen. Es ist von Insolvenz, Verkauf oder auch Werksschließungen die Rede. Das ist brandgefährlich“, so Rainer Einenkel und betont: „Bis 2014 dürfen die gar nichts, denn es gibt Verträge.“
Immer wieder sollen sich die Opelaner an VW ein Beispiel nehmen. „Die Wolfsburger verkaufen ihre Autos weltweit. Wenn wir nur eine regionale europäische Marke sind, haben wir auch nur bescheidene Erfolge. Stünden uns die Märkte in USA, Brasilien, China und Indien offen, wären wir bestens aufgestellt“, so Einenkel.eur
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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