Zusatzbeitrag steigt gewaltig
Weiterhin Notstand im Gesundheitswesen!

Kaum noch Zeit für die intensive Betreuung von Pflegebedürftigen - selbst in Arztpraxen gibt es Zeitvorgaben der Krankenkassen für ein Gespräch mit Patienten | Foto: https://de.freepik.com/fotos-kostenlos/doktor-spricht-mit-ihrer-aelteren-patientin
  • Kaum noch Zeit für die intensive Betreuung von Pflegebedürftigen - selbst in Arztpraxen gibt es Zeitvorgaben der Krankenkassen für ein Gespräch mit Patienten
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Abwälzung der Krisenlasten auf einen Großteil der Bevölkerung!

Die Politik der Umverteilung von unten nach oben und die Finanzierung der Rüstungsausgaben zeigen jetzt für den Großteil der deutschen Bevölkerung eindeutige Beweise: Um das ohnehin schon desolate Gesundheitssystem noch weiter finanzieren zu können, steigen die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung drakonisch!

Bis auf wenige Ausnahmen (Krankenkassen) gibt es deutliche Erhöhungen der Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Krankenkasse Viactiv erhöht z.B. den Zuatzbeitrag bereits ab 1. November 2024 von derzeit 1,99 Prozent auf 3,27 Prozent! Die Erhöhung von 1,28% ist satte 64% mehr gegenüber dem bisherigen Beitrag!  Je nach Höhe des Einkommens wirkt sich   - besonders bei Rentnern mit geringer Rente - die letzte Rentenerhöhung von 4,57%  daher kaum aus. Auch das ist eine Taktik zur Beruhigung der Bevölkerung: Die rechte Hosentasche füllen, die linke Hosentasche leeren!

Es wird noch schlimmer kommen: Für 2025 wird ein allgemeiner Anstieg der gesamten Sozialversicherungsbeiträge erwartet!

Trotz dieser Beitragserhöhungen der Zusatzbeiträge in der GKV wird sich die Situation im Gesundheitswesen nicht verbessern. Im Gegenteil: Immer mehr Arbeitskräfte kündigen ihre Stelle wegen ständiger Arbeitsüberlastung in Heimen, in Krankenhäusern oder in der ambulanten Pflege. Durch "Gesundheitsreformen" a la Lauterbach (aber auch schon früher) werden versprochene Gelder zur Unterstützung der gesetzlichen Krankenversicherung nicht ausgezahlt (Quelle: Schreiben der Krankenkasse Viactiv an die Patienten von Oktober 2024 - Service-Team Viactiv) - ich bin Mitglied in der Viactiv.

Anstatt auf die Personalmisere im Gesundheitswesen zu reagieren z.B. durch höhere Zuschüsse an die Krankenkassen, verballert die Bundesregierung ganz im Sinne der Rüstungskonzerne Milliarden Euro für die Rüstung! Die Bundesregierung zeigt auch kein Interesse, den Beruf des Krankenpflegepersonals attraktiver zu machen wie z.B. durch Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit und ein Mindestlohn, der deutlich über dem bisherigen (nicht ausreichenden) Mindestlohn von rd. 12 Euro pro Stunde liegt. Unabhängig davon müssten die Konzerne mit einer Sozialsteuer von z.Zt. 8% des Umsatzes für die Sozialversicherung zur Kasse gebeten werden! Die jetzige Umsatzsteuer, die ohnehin ein Durchlaufposten für Unternehmer ist, entfiele damit.

Kurios: Während Flüchtlinge - worunter auch medizinische Fachkräfte sind - verstärkt bereits an den Grenzen wegen der neuen reaktionären Sicherheits-Gesetze -zurückgewiesen werden oder in Deutschland keine Arbeitserlaubnis erhalten, wirbt Deutschland qualifiziertes Gesundheitspersonal aus dem Ausland wie z.B. Indien an! Damit werden die Angeworbenen nicht nur deutlich schlechter bezahlt als die deutschen Fachkräfte, sondern diese Leute fehlen in ihrem Heimatland!

Gegen diese bereits unzumutbaren Arbeitsbedingungen baut sich jedoch Widerstand auf. Mitarbeiterinnen in mehreren Kliniken streikten! Unverständlich ist jedoch die Passivität der meisten Angehörigen von Kranken oder Pflegebedürftigten, sich gegen diesen Notstand im Gesundheitswesen zu wehren, Solidarität mit den Beschäftigten zu zeigen und auf die Straße zu gehen!

P.S.: Bei den Streiks in Kliniken war die Versorgung der Patienten trotzdem gewährleistet! Das Argument der Kliniken, die Patienten würden bei einem Arbeitskampf in eine Notlage geraten, hat sich damit als null und nichtig erweisen!

Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich für Kranken- und Altenpflegerinnen sowie dem sonstigen Gesundheitspersonal auf 30 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich!

Sofortige Arbeitserlaubnis für qualifiziertes Gesundheitspersonal unter den Flüchtlingen!

Keine Abwerbung von Gesundheitspersonal aus angeblich "sicheren Staaten" aus dem Ausland!

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland wäre schon zusammengebrochen, wenn ausländisches Fachpersonal nicht vorhanden wäre! Damit sind auch Ärzte eingeschlossen! Im Übrigen bezieht sich der Personalnotstand im Gesundheitswesen nicht nur auf Deutschland, sondern ist weltweit ein Problem! Kein Wunder, die internationalen Konzerne ringen auf Kosten der Bevölkerungen um ihre Weltherrschaft!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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