DDR-Bildungsformen
Warum lernt man nicht aus der DDR ?
Die letzten Tage habe ich mir die Sendungen im MDR angesehen, in denen die Spitzenkandidaten Thüringens bzw. Sachsens für die kommenden Landtagswahlen am 01. September in einer Podiumsdiskussion vorgestellt wurden.
Während bei den Thüringern immer wieder Wortgefechte mit der AfD, Herrn Höcke, stattfanden, waren die Sachsen „gesitteter“ im Umgang miteinander.
Beim gestrigen Abend zu den Kandidaten aus Sachsen stach mir die Meinung zur Bildungspolitik regelrecht ins Herz. Da wurde vom längeren gemeinsamen Lernen gesprochen und davon, dass ein Wchsel nach der vierten Klasse zum Gymnasium nicht gerade das Gelbe vom Ei sei.
Da wurde davon gesprochen, was man sich da überlegen und umsetzen müsse.
Alles ganz schön und gut.
Aber weshalb ignoriert man regelrecht die Erfahrungen der DDR ?
In der DDR gab es ein gemeinsames Lernen bis zur 8. Klasse.
Danach konnte man vier Jahre zur EOS wechseln und mit Abitur abschließen – Erweitere Oberschule bzw. heutiges Gymnasium.
Oder man ging bis zur 10. Klasse und machte dort seinen Schulabschluss.
Auch ein Schulabschluss mit der 8. Klasse war möglich.
Bezogen auf das Abitur gab es zwei spezielle Möglichkeiten.
1. Abitur mit Facharbeiter = Schulabitur und dazu wöchentlich eine Zeit in der Produktion für den Abschluss als Facharbeiter.
2. Facharbeiter mit Abitur = Arbeit in der Produktion mit Ausbildung zum Facharbeiter und dazu wöchentlich eine Zeit, um das Abitur daneben zu erlangen.
Herz, was willste mehr?!
Das sind doch Ausbildungsmöglichkeiten, die man übernehmen könnte, statt sie neu erfinden zu wollen!
Betrachtet man dazu noch den UTP = Unterrichtstag in der Produktion in der 8. Klasse, dann ist doch deutlich zu erkennen, wie in der DDR bereits Bildung und Arbeitswelt aufeinander abgestimmt und miteinander verbunden wurden – was man heute „krampfhaft“ wieder irgendwie neu erfinden möchte.
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Wen wundert es da, dass ich nach wie vor stolz auf meine Ausbildungsjahre in der DDR bin!
Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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