Warum die Alternative für Deutschland (AfD) in den Bundestag einziehen wird!
Das Reichstagsgebäude am Platz der Republik in Berlin ist seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages.
Der Bau wurde von dem Architekten Paul Wallot 1884 bis 1894 im Stil der Neorenaissance im Ortsteil Tiergarten (heute Berlin Mitte) errichtet. Er beherbergte sowohl den Reichstag des Deutschen Kaiserreiches als auch den Reichstag der Weimarer Republik.
Dort wird also die Alternative für Deutschland (AfD) nach dem 22. September 2013 einziehen. Wie Prof. Lucke (noch scherzhaft!) vor einigen Wochen mitteilte, nicht an irgendeiner Seite des Plenums, sondern in der Mitte und möglichst vorn.
Am 22.9.13 findet die Wahl zum 18. Deutschen Bundestag statt. Viele Wähler sind bestrebt, ihre Stimme „nicht zu verschenken“. Man wählt also Parteien, von denen man ausgeht, dass sie auch im Parlament landen. Denn wenn die Partei unter fünf Prozent zu landen droht, wird als Kompromiss lieber das nächstgeringere „Übel“ gewählt. Soweit, so bekannt.
Doch führt dieser Umstand die Meinungsforschungsinstitute in Versuchung.
Eine zum Beispiel neue Partei, die eigentlich um fünf Prozent liegt, von den Instituten aber mit zwei bis drei Prozent „ausgewiesen“ wird, landet dann auch bei zwei bis drei Prozent. Die sich selbst erfüllende Prognose bestätigt „postum“ auch noch die Übeltäter, die ja eigentlich gelogen hatten.
Problematisch wird die „Notlüge“ für die Meinungsforschungsinstitute allerdings dann, wenn die zu treffende Partei tatsächlich eher bei 15 als bei nur 5 Prozent liegt. Hält dann das Meinungsforschungsinstitut seine Mogelei bis kurz vor der Wahl durch, steht es nachher als der große „Lügner“ dar.
So geschehen zum Beispiel den Meinungsforschern von Allensbach, als sie gut eine Woche vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg 1992 den Republikanern 4,5 Prozent voraussagten und diese trotz alledem in der Realität bei 10,9 Prozent landeten. Auf wundersame Weise wiederholte Allensbach genau denselben „dummen Fehler“ vier Jahre später, als die „Forscher“ 1996 den im „Ländle“ damals immer noch sehr starken Republikanern vier Prozent kurz vor der Wahl voraussagten, es dann aber wieder 9,1 Prozent wurden. Das Doppeldesaster war so peinlich fürs angesehene Institut, dass die Geschäftsführerin Renate Köcher unter großem Druck und Fragen, wie das passieren konnte, plötzlich mit der Wahrheit rausrückte. Man habe die viel höheren Zahlen ja „vorliegen gehabt, aber wir wollten nicht durch die Veröffentlichung der Umfragedaten vor der Wahl eine Sensation schaffen in dem Sinne, dass dann jeder nur noch über die Republikaner gesprochen hätte.“ Bleibt die Frage, wie viel Prozent der Wählerstimmen die Republikaner damals ohne derartige Manipulation erreicht hätten.
Nun lassen sich die Republikaner keineswegs mit der AfD vergleichen, auch wenn manche Kritiker das unterstellen. Aber hier geht es ja auch um „Meinungsforschung“.
Und das Bestreben der Meinungsforschungsinstitute, solche Blamagen in Zukunft lieber zu vermeiden. Und das geht, indem man Monate und Wochen vor der Wahl die Zahlen ein wenig manipuliert. Liegen dann die „zu drückenden Parteien“ kurz vor der Wahl tatsächlich bei ungefähr fünf Prozent, bleibt man sich treu, weist weiter zwei bis drei Prozent aus und behält am Ende recht, weil auf den Wähler Verlass ist, der seine Stimme nicht verschenken möchte. Nur wenn kurz vor der Wahl die Partei doch hartnäckig im zweistelligen Bereich verbleibt, gibt man in der letzten Umfrage vor der Wahl die Lügenstrategie auf (die ja ohnehin gescheitert ist) und großzügig acht oder neun Prozent zu. Die ehrenwerten „Forscher“ sprechen dann von einem „plötzlichen Meinungsumschwung der Wählerschaft“.
Ja, die Stimmungsmacher alias Meinungsforscher haben es nicht einfach. Ihre „Rohdaten“ veröffentlichen sie ohnehin nie, die müssen ja mit geheim gehaltenen Formeln „gewichtet“ werden. Hier öffnet sich der Interpretationsspielraum, eine Manipulation, die jeder „Wahlforscher“ offen zugibt.
Was hat dies nun mit der Alternative für Deutschland (AfD) zu tun? Alle großen Meinungsforschungsinstitute sehen die AfD noch knapp vier Wochen vor der Bundestagswahl zwischen einem und drei Prozent. Wer in diesen Tagen mit Bürgern spricht, ahnt, dass auch hier etwas nicht stimmen kann. Die Vermutung wird bestätigt von sogenannten Wahlbörsen, die unabhängig von den auftragsgebundenen Meinungsforschungsinstituten Stimmenanteile der Parteien wie Aktien handeln lassen. Mit tatsächlichem Geldeinsatz der „Spieler“, was die Prognose noch einmal verbessert. „Mit gutem Politik-Gespür und Schwarmintelligenz lässt sich hier Rendite machen“, berichtete jüngst die „Welt“. Vergleiche in den USA zeigten, so die „Welt“, dass die Wahlbörsen mit ihren Voraussagen im Zweifel näher an der Wahrheit liegen als die Meinungsforscher samt ihrer Rohdatengeheimgewichtung. Und bei der größten Wahlbörse in Deutschland (boerse.prognosys.de) liegt die AfD seit Wochen konstant über der 5-Prozent-Hürde. Heute bei 6,1%.
Wenn also an der Vermutung irgendetwas dran ist, dass an den ein bis drei von den Meinungsforschungsinstituten für die AfD bei der Bundestagswahl vorhergesagten Prozent etwas nicht stimmt, dann wird sich im August und Anfang September nichts mehr ändern.
Spannend werden die Werte der AfD erst ein bis zwei Wochen vor der Wahl. Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, deutete kürzlich bereits an, dass dann mit einer „Überraschung“ zu rechnen sein könnte. Im „Fall der AfD“, raunte Güllner vielsagend, „bin ich tatsächlich unsicher geworden, ob sich da nicht noch etwas bewegt bis zur Wahl“. Doch noch tut auch Forsa alles dafür, dies zu verhindern, und weist für die AfD satte zwei Prozent aus. Denn die vermeintlich so neutralen „Forscher“ mögen weder die AfD noch ihre Wähler, die, so Güllner, „gerne Verschwörungstheorien glauben nach dem Motto: In Berlin dominiert ohnehin ein Einheitsbrei aus den etablierten Parteien, der Wirtschaftselite und Teilen der Medien“.
Das Wahl-Radar 2013 berichtete am 19. August: Nach wie vor CDU/CSU ca. 4% schlechter als in veröffentlichten Umfragen - AfD entsprechend besser mit guten Chancen auf den Einzug in den Bundestag. Das „Radar“ sprach bereits von 7,5% für die AfD, während die schon zitierten Wahlbörsen die AfD bei bereits 9,3% und das Wahl-o-Meter die Partei bei 10,6% sehen.
Im Lokalkompass wurde am 13.8.13 der 1. Zwischenstand veröffentlicht. Hier lag die AfD mit 11% auf Platz 5.
In einer Bildumfrage lag die AfD am 26.8.13 morgens auf dem dritten Platz mit 15% bei 771542 Teilnehmern.
„Das Erste“ fragte bis zum 16.8.13 „Welcher Partei würdet ihr am ehesten vertrauen?“ Das Ergebnis: mit 4188 Stimmen oder 42% landete die AfD auf dem 1.Platz.
Wenn die AfD zwei Wochen vor der Wahl mit den „Rohdaten“ im zweistelligen Bereich liegt, dann klappt’s auch plötzlich wieder mit den Prognosen. Wetten, dass?
Und dann fährt die AfD nach Berlin in den Bundestag und die Sensation ist Gewissheit.
Autor:Ulrich Bormann aus Bochum |
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