Warnstreik bei der AWO: Verband will Erzieherinnen schlechter stellen
Einen zweitägigen Warnstreik am 9. und 10. Oktober in den Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nordrhein-Westfalen hat die Große Tarifkommission der Gewerkschaft ver.di „als Antwort auf die Zumutung der Arbeitgeberseite“ beschlossen.
Bei der letzten Verhandlungsrunde für die 36.000 Tarifbeschäftigten am Montag (29.9.) in Altastenberg hatte die AWO als Voraussetzung für weitere Verhandlungen eine Schlechterstellung der Erzieherinnen in den Kindertagesstätten gegenüber der Altenpflege und dem übrigen Sozialbereich genannt. Einen Sockelbetrag, wie er im öffentlichen Dienst vereinbart wurde, verweigerte die AWO strikt. Daraufhin reiste die ver.di-Verhandlungskommission ab.
Die von der Arbeitgeberseite vorgeschlagene Erhöhung der Löhne und Gehälter um angeblich 3,5 Prozent entpuppe sich durch die Leermonate im ersten Angebot bei den Erzieherinnen laut Gewerkschaft als ganze 1,9 Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren.
ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Cremer wirft der AWO NRW vor, sie wolle der „Billigheimer der Wohlfahrtsverbände auf Kosten der Beschäftigten werden“. Von der Forderung nach gleicher Bezahlung wie in städtischen Kitas, Senioren- und Behinderteneinrichtungen werde die Gewerkschaft nicht abweichen. Man könne „keinen Tarifvertrag nach Kassenlage abschließen“, der abhängig von politischen Entscheidungen sei. „Dann können wir ja gleich mit der Staatskanzlei verhandeln“, so Cremer.
ver.di fordert die Erhöhung der monatlichen Einkommen um einen Sockelbetrag von 100 Euro zuzüglich 3,5 Prozent, die Erhöhung der Vergütungen der Auszubildenden um 100 Euro monatlich sowie einen Tag mehr Urlaub. Mit dieser Grundforderung war die Gewerkschaft auch in die Tarifrunde für die Beschäftigten in städtischen Kitas und Senioreneinrichtungen den öffentlichen Dienst Anfang des Jahres gestartet.
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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