Parken vor der Schule unerwünscht
Waldschule am Hustadtring setzt sich für eine Elternhaltestelle ein
Kleine Schokoladentafeln als Dankeschön verteilt Britta Hartmann, Leiterin der Waldschule am Hustadtring, an diesem Morgen an alle Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto an der Elternhaltestelle an der Schinkelstraße absetzen. Schon seit Jahren setzt sich die Grundschule dafür ein, eine Elternhaltestelle zu schaffen. Bisher vergeblich. Mit ihrer Aktion möchte die Schule nun erneut auf die Verkehrsproblematik aufmerksam machen.
„Es ist ein wiederkehrendes Problem an vielen Schulen, nicht nur bei uns“, erläutert Britta Hartmann. Eltern brächten ihre Kinder mit dem Auto zur Waldschule und viele parkten dann in der Schul- und Feuerwehrzufahrt. Auch Elsa Dieckmann, Pflegschaftsvorsitzende der Klasse ihres siebenjährigen Sohnes, erlebt die Situation am Hustadtring als kritisch. „Eltern parken in der zweiten Reihe oder auf dem Gehweg. Das ist sowohl für die Kinder gefährlich, die zu Fuß kommen, als auch für die, die mit dem Auto gebracht werden und in zweiter Reihe aussteigen müssen.“
Wenn man Eltern anspreche, dass sie woanders parken sollten, „hört man so manches Mal nicht so schöne Sachen“, berichtet Hartmann. Viele Eltern zeigten jedoch auch Einsicht und gelobten Besserung.
Treffen mit Polizei und Stadtverwaltung
Um eine Lösung für die Verkehrssituation zu finden, haben sich Vertreter der Waldschule, des Schulverwaltungsamts und der Polizei zusammengesetzt und die Idee entwickelt, auf dem vorhandenen Parkstreifen an der Schinkelstraße eine Elternhaltestelle einzurichten. Letztlich hätten sie aber eine Absage vom Straßenverkehrsamt erhalten, weil es keine offiziellen Verkehrsschilder für eine Elternhaltestelle gebe, so Dieckmann. Auch ein eingeschränktes Halteverbot als Alternative sei abgelehnt worden, „weil es dafür keinen Bedarf gibt, da hier eh nicht zugeparkt ist“, sagt Hartmann.
Mit dieser Entscheidung will sich die Waldschule aber nicht abfinden. Deswegen stehen einige Schüler, Britta Hartmann, Elsa Dieckmann und Guido Jabusch vom Bereich Verkehrsunfallprävention der Polizei Bochum an diesem Morgen an Hustadtring und Schinkelstraße, um nochmal für die Elternhaltestelle zu werben. „Wir wollen, dass die Kinder zu Fuß gehen“, sagt Jabusch, und Dieckmann ergänzt: „Es ist wichtig, dass sich Kinder im Straßenverkehr bewegen. Sonst bekommen sie keine Routine.“
„Elternhaltestelle“ steht auf den selbst gestalteten Plakaten, die einige Waldschüler wie Dilva (10) und Mehmet (9) entlang des Hustadtrings hochhalten, um den Weg dorthin zu weisen. Wie wichtig solch eine Haltestelle wäre, weiß auch Mehmet. Denn im Unterricht hat seine Lehrerin erklärt, welch großer Gefahr Kinder ausgesetzt sind, da sie von den vor der Schule parkenden Eltern oft nicht gesehen werden.
Eltern als Verkehrshelfer
250 bis 300 Meter sind es von der erwünschten Haltestelle an der Schinkelstraße bis zur Waldschule. Straßen müssen die Kinder auf dieser Strecke nicht überqueren, aber die Einmündung in das Waldstück und eine Bushaltestelle müssen sie passieren. Daher hat die Schule Eltern gesucht, die sich bereit erklären, in den nächsten Wochen bis zu den Weihnachtsferien morgens als Verkehrshelfer an der Strecke zu stehen und die Kinder auf ihrem Weg im Blick zu haben. „Einige Eltern haben wir gefunden“, sagt Britta Hartmann.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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