Vonovia - Moderne Zeiten?
Moderne Zeiten? Wie sich Wohnungskonzerne an den MieterInnen bereichern - Eine Veranstaltung aus Anlass der Aktionärsversammlung der Vonovia SE
Moderne Zeiten? Mit bald knapp 400.000 eigenen Wohnungen ist die börsennotierte Vonovia SE mit Sitz in Bochum nicht nur das größte deutsche Wohnungsunternehmen. Mit bundesweit 4,2 Prozent Mietsteigerungen im Jahr 2017 ist sie auch der größte Mietpreistreiber.
Ihre Mieterhöhungen setzt die Vonovia vor allem mit Hilfe von Gebäudesanierungen durch, die sie als „Modernisierungen“ ausgibt. 11 Prozent der Kosten von Modernisierungsmaßnahmen dürfen nach geltendem Recht auf die Jahresmiete aufgeschlagen werden, ganz egal was der Mietspiegel sagt. Auf die Vonovia, die besonders günstig an Kapital kommt, wirkt das wie eine Einladung zum Gelddrucken. Mit Hilfe ihrer eigenen Firmen setzt sie massenhaft Standardmaßnahmen um.
Die Modernisierungsinvestitionen des Konzerns sind im Jahr auf 778,6 Mio. € gestiegen. Etwa 43.000 Wohnungen waren betroffen.
Für die MieterInnen bedeutet das in den meisten Fällen: Jede Menge Baustress und nicht tragbare Mieterhöhungen. Die Mieterhöhungen betragen bei energetischen Modernisierungen meist ein Mehrfaches der Einsparungen. Sie führen zu Steigerung der Wohnkosten und Verarmung bis zur Verdrängung und Zerschlagung von Nachbarschaften. Über Wohngeld und Hartz IV kommt es außerdem zu höheren Sozialkosten für die Allgemeinheit.
Moderne Zeiten!
Die Zahlungs- und Leidensbereitschaft der MieterInnen hat Grenzen. An immer mehr Wohnstandorten kommt es zu Klagen, Kritik, Unmutsäußerungen und Protesten.
Mit unserer Veranstaltung am Vorabend der Hauptversammlung des Konzerns (9. Mai in Bochum) wollen wir Mietererfahrungen und anderen kritischen Positionen zur Geschäftspolitik der Vonovia eine Plattform bieten.
Der Deutsche Mieterbund wird Zwischenergebnisse seiner Bestandsaufnahme zu den Modernisierungsmaßnahmen der Vonovia präsentieren. Kritische AktionärInnen werden die aktuelle Geschäftsdaten kommentieren. Betroffene MieterInnen werden von ihren Erfahrungen mit den Modernisierungsmaßnahmen und Mieterhöhungen berichten.
Wir wollen uns aber auch über die verschiedenen Versuche des Widerstandes austauschen.
Wie können wir die Modernisierungsmaßnahmen der Vonovia in die Schranken weisen, Mieterhöhungen begrenzen und Verdrängung verhindern? Wie können sich die MieterInnen lokal und bundesweit organisieren? Welche rechtlichen und alltäglichen Mittel haben wir, um uns gegen Mieterhöhungen durch die Vonovia zu wehren? Welche Forderungen sind an den Gesetzgeber zu stellen?
Anmeldungen bitte an anmeldung@dmb-nrw.de.
Autor:Tobias Scholz aus Dortmund-City |
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