Unter Tage gegen Überwachung
Seitdem Edward Snowden aus seinem Arbeitsleben geplaudert hat, ist das Thema Bespitzelung auf der Tagesordnung. Doch kaum jemand denkt darüber nach, wie sehr uns alle dieses Thema betreffen könnte.
Mitglieder der Piratenpartei um die Bundestagskandidaten Christina Worm und Andreas Prennig machten unlängst mit einer ausgefallenen Idee auf dieses Thema aufmerksam: Sie luden zu einer Informationsveranstaltung in das Bergbaumuseum, genau gesagt in das Besucherbergwerk.
Nicht richtig unter Tage, aber immerhin 20 Meter tief unter der Erde und damit garantiert ohne Handynetz. Abseits der alltäglichen Kommunikation plauderten sie mit interessierten Journalisten und Bürgern über die Möglichkeiten und Gefahren des staatlichen Eingriffs. "Briefgeheimnis auch fürs Internet" stand auf einem mitgebrachten Plakat, und das war auch der Tenor.
Nico Kern, Landtagsabgeordneter der Piraten, erklärte: "Wir wollen mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass es vielleicht in Zukunft immer schwieriger wird, der staatlichen Kontrolle zu entgehen". Es könne nicht angehen, so die Piraten weiter, dass das Brief- und Fernmeldegeheimnis, das schließlich gemäß Artikel 10 des Grundgesetzes unverletzlich sein soll, "derart mit Füßen getreten wird".
Nach einer Dreiviertelstunde ging es wieder heraus aus dem abhörsicheren Stollen und zurück an die Erdoberfläche.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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