Karenztag bei Lohnfortzahlung
Unsägliche Forderung von Bäte ist ein Eigentor!

Krank zur Arbeit? Die Viren freuen sich, da sie ohne Mühe weitere Opfer finden! | Foto: Bild von Willgard Krause auf Pixabay
  • Krank zur Arbeit? Die Viren freuen sich, da sie ohne Mühe weitere Opfer finden!
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Der Allianz-Chef Bäte hat wahrscheinlich in die Mottenkiste gegriffen, wo behauptet wird, dass der größte Teil der Beschäftigten "nur zum Spaß" zum Arzt geht, um auf Kosten der Unternehmer blau zu machen! Von Einzelfällen abgesehen (und da muss zudem die Ärztin/der Arzt mitspielen, was nicht die Regel ist), schleppen sich heute die meisten Beschäftigten krank zur Arbeit und gefährden damit auch die Gesundheit der anderen Mitarbeiter-innen.

Abgesehen von dieser unsäglichen Forderung nach Kürzung der Lohnfortzahlung schießt sich Bäte selbst ein Eigentor! Was wäre denn, wenn drei Viertel der Belegschaft von Allianz an einem gefährlichen Virus erkranken (das sind mit Sicherheit nicht alle Arbeitsplätze, die im Homeoffice erledigt werden können)? Corona ist zum Beispiel noch nicht überwunden, wenn auch die Auswirkungen deutlich geringer sind als zur Zeit der Pandemie. Hinter einer schweren Erkältung kann z.B. eine echte Grippe stecken, die bei Ausbruch große Teile der Arbeitskräfte lahmlegen würde.

Ich zitiere dazu einige Zeilen aus einem Artikel von Zeit online vom 5.1.2023: (Quelle https://www.zeit.de/arbeit/2023-01/techniker-krankenkasse-krank-zur-arbeit)

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland gehen nach eigenen Angaben oft krank zur Arbeit. Das geht aus einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. 23,5 Prozent der Beschäftigten absolvieren demnach trotz Krankheit häufig oder sehr häufig den vollen Arbeitstag. Rund 58 Prozent tun dies zumindest manchmal. Nur 17 Prozent der Befragten gaben an, immer zu Hause zu bleiben, wenn sie krank sind. Befragt wurden 1.200 Menschen.

Das müsste auch jeder Unternehmer einsehen, der vielleicht die absurden Forderungen von Bäte unterstützt! Im Übrigen diffamiert Bäte die Kranken in unverschämter Weise und greift auch indirekt die Ärzte an, in dem er bei ihnen ein "Gefälligkeitsattest" vermutet! Daher wäre es klug, wenn sich auch der Deutsche Ärztebund gegen Bäte positionieren würde.

Mein Appell an alle Betriebsräte und Beschäftigte: Macht diese Forderungen von Bäte überall publik und organisiert Massenproteste auf der Straße, damit die Noch-Regierung nicht auf die Idee kommt, über diesen menschenfeindlichen Vorschlag von Bäte zu diskutieren!

P.S.: Hatten wir damals unter der Kohl-Regierung nicht schon ein Gesetz, das die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auf 80% des Entgelts kürzte? Damals zogen alle an einem Strick, Gewerkschaften wie Betriebsräte und auch große Teile der Bevölkerung und brachten dieses verbrecherische Gesetz zu Fall!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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