Nur 5% Auslastung
Überteuerte E-Bike Garagen bleiben
Ende Ausgust wurde im Bochumer Stadtrat Ende August, das überteuerte E-Bike-Garagen Projekt zu beenden (Vorlage 20202078).
Die Verwaltung wurde zuvor nach der Nutzung der Garagen gefragt. Das Ergebnis war erschreckend und ist in der Mitteilung 20201615 nachzulesen.
Nur 5% Auslastung
Mit dem Stand des 31.05.2020 wurden die fünf Garagen á 6 Garagenboxen lediglich 3.105 mal genutzt. Die Verwaltung konnte aber nicht mal sagen, wie lange die jeweiligen Nutzer die Box jeweils genutzt haben – vielleicht nur 30 Minuten, vielleicht mehrere Stunden.
Bei einer angenommenen durchschnittlichen Nutzung von jeweils 5 Stunden, ergibt sich eine Auslastung von etwa 5% (5 Stunden · 3.105 Nutzungsvorgängen = 15.525 Nutzungsstunden bei einer Nutzungsmöglichkeit über 318.528 Stunden (in Summe 2.212 Tage mal 24 Stunden mal 6 Boxen).
Diese geringe Auslastung von etwa 5 % ist umso erschreckender, wenn man bedenkt, dass die Nutzer die Unterstellung ihrer Räder kostenlos vornehmen können.
Gesamtkosten von mehr als 280.000 Euro – Parkpreis von 19 Euro die Stunde!
Für eine so geringe Nutzerzahl erscheinen die Kosten von 51.051 Euro pro Garage (a 6 Boxen) und die laufenden Kosten von 2.249,34 Euro pro Monat als verschwenderisch hoch.
Bisher sind bis zum 31.05.2020 damit Gesamtkosten von 288.425 Euro für den Bürger entstanden (zu den Kosten Vorlage 20192153 der Stadtverwaltung). Jeder Nutzungsvorgang hat damit rechnerisch Kosten in Höhe von 93 Euro verursacht. Bei einer angenommenen Parkdauer von 5 Stunden entspräche das einem Parkpreis von 19 Euro die Stunde!
Christian Loose, Fraktionsvorsitzender der AfD in Bochum, ist angesichts der hohen Kosten schockiert: „Viele Fahrräder am Bahnhof stehen noch immer ungeschützt. Hier hätte man mit einfachen Fahrradboxen helfen können. Der VRR hätte mit diesem Geld dauerhaft 140 Fahrradboxen installieren können – oder auch 400 Fahrradboxen einfacherer Bauart. Doch die anderen Parteien haben sich für eine exklusive Variante entschieden, die zudem nicht vom Bürger angenommen wird.“
Teilweise an Fußgängerwegen aufgestellt!
Kurios ist auch, dass die Standorte der Fahrradboxen eher dem Marketing dienen und nicht der Praktikabilität. So stand die E-Bike Box am Kemnader See am Fußweg und nicht am Fahrradweg!
Das Interessante an den E-Bike-Boxen sollte sein, dass die E-Bikes mit Solarstrom aufgetankt werden sollten. Doch die Verwaltung konnte nicht sagen, wie viel Strom überhaupt produziert wurde. Ebenso habe ich schon gesehen, dass dort Bürger einfach normale Fahrräder in die Box stellen - immerhin schön, dass die Garage genutzt wird.
Ohnehin können die selbst preiswerte E-Bikes inzwischen bis zu 100 km mit dem Akku schaffen. Die meisten werden wohl nicht mehr als 10 KM zur Arbeit / zum Bahnhof pendeln, so dass ein Aufladen des Akkus auch zu Hause erledigt werden kann.
Was meinen Sie?
Aber was meinen Sie dazu? Braucht Bochum mehr Fahrradboxen? Und wenn ja, welche? Lieber einfache für 500-800 Euro oder welche mit digitaler Buchungsmöglichkeit für 2.000 Euro (solche hat der VRR bereits an mehreren Stellen in der Stadt installiert)? Oder gar Boxen für 10.000 Euro pro Stück mit der Möglichkeit, Strom mittels Photovoltaik-Anlagen zu tanken.
Autor:Christian Loose (AfD) aus Bochum |
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