Strategiekonferenz der Umweltgewerkschaft
Über 450 Teilnehmer
Die Stratiekonferenz der Umweltgewerkschaft in Potsdam war ein voller Erfolg und machte deutlich, dass von immer mehr Menschen die Bedrohung unserer Lebensgrundlagen durch die begonnene Umweltkatastrophe wahrgenommen wird. Ich gratuliere zu dieser selbstorganisierten und selbstfinanzierten riesigen Veranstaltung und beziehe mich in meinem Bericht auf die Quelle www.rf-news.de.
Unter dem Motto „Arbeiter- und Umweltbewegung gemeinsam – weltweit! Retten wir die Lebensgrundlagen der Menschheit!“ fand die internationale Stratiegiekonfenrenz in Potsdam statt - organisiert von der bundesweiten Organisation Umweltgewerkschaft. Über 450 Menschen fanden den Weg nach Potsdam in der Gröbenitzer Universität. Über 40 internationale unterschiedliche Organisationen waren vor Ort, in der ganzen Bandbreite von Religion bis Revolution und aus 13 Ländern! Die Tagung war international: Es kamen Leute aus Frankreich, Indien, Israel, Kongo, Marokko, Österreich, Peru, Russland, Spanien, Togo, Ukraine, Westsahara, Zypern. Nur Delegierten aus Jemen und Malawai wurde die Einreise verweigert - wogegen die Konferenzteilnehmer heftig protestierten!
Selten hat es in einer Konferenz so einen Ablauf gegeben: 12 Impulsreferate und geschätzte 100 Diskussionsbeiträge zeugten von hoher Kompetenz, berichteten detailreich und öffneten vielfach den Blick, dass mit dem Kapitalismus keine Rettung der Menschheit möglich ist. Entsprechend großen Raum nahm die Frage ein, wie ein gesellschaftsverändernder Kampf organisiert und wie eine solche befreite Gesellschaft aussehen soll – was ist ein Gesellschaftssystem des echten Sozialismus? Auch wenn noch viele Kontroversen und auch andere Vorstellungen der Zukunft bestehen.
Zu begrüßen war nicht nur die Anwesenheit von Delegierten zahlreicher Länder, auch hiesige Aktivisten von der Umweltgewerkschaft, der Letzten Generation, Fridays for Future, Omas for Future, Parents for Future, von XtinctionRebellion, der RAZ (Rückendeckung für eine aktive Zivilgesellschaft), Climate Justice, der Linkspartei, ÖDP, MLPD und ihres Jugendverbands REBELL, Young Struggle, dem Frauenverband Courage, Solidarität International oder Kommunaler Personenwahlbündnisse kamen zu Wort.
Hier spielte die Herkunft der Diskustierenden keine Rolle. Auf Augenhöhe debattierten Wissenschaftler, Azubis, Studierende, Vertreter der internationalen Bergarbeiterbewegung, Arbeiterinnen und Arbeitern aus Energie-, Stahl- und Autoindustrie sowie aus dem öffentlichen Dienst miteinander, die sich alle als Umweltkämpfer verstehen.
Alle griffen die Regierung sowie die internationalen Monopole an und wiesen kompetent auf deren Rolle als Hauptverursacher der eingetretenen globalen Umweltkatastrophe hin. Wie rf-news. de berichtete, wurde dabei ein verfeinertes Greenwashing einer „Transformation in eine sozial-ökologische Zukunft“ (Kali+Salz) ebenso aufgedeckt wie von der nötigen Diskussion unter den Kollegen berichtet, um damit fertig zu werden. Ebenso wurden rechte faschistische Pseudo-Alternativen angegriffen. Das erfordert auch eine Selbstveränderung jedes einzelnen, angesichts der Dramatik der Entwicklung den Kampf um die Rettung der Menschheit nicht als untergeordnete Frage zu behandeln. „Man muss das Bewusstsein über die brenzlige Situation schaffen, in der wir jetzt stecken. Kriegsgefahr, Umweltkatastrophe. Aber: dass noch nicht alles zu Ende ist," so ein Kollege. Die Rolle der Arbeiterklasse wurde auch hinsichtlich der Beherrschung des technologischen Fortschritts diskutiert, mit ihrer internationalen Vernetzung sowie ihre Kampffähigkeit ist sie eine unverzichtbare Kraft. Ebenso gehören Jugend- und Frauenbewegung zur Umweltbewegung!
Den Konferenzteilnehmern kamen die Erfahrungen der internationalen Teilnehme-rinnen zu Gute wie z.B. der Kampf gegen die Ausbeutung durch die Konzerne und Unterdrückung durch die Unrechtregime in vielen Staaten. Die Vielzahl vorbereiteter Redebeiträge zeigten die vielseitigen Erfahrungen. In den kontroversen Redebeiträgen wurde gemeinsam daran gearbeitet, die wirklich strategischen Fragen herauszustellen, um den eigenen Kampf zur Rettung der Umwelt in die gesamte Weltlage einzuordnen und nicht einzelne Aspekte über die Existenz und Dimension der begonnenen Umweltkatastrophe in den Vordergrund zu stellen. Es gab unterschiedliche Meinungen, ob die Umweltzerstörung bereits eine Gesetzmäßigkeit ist oder nicht nicht. Darüber muss noch weiter diskutiert werden.
Die Konferenz beschloss die bereits im Vorfeld vereinheitlichten Grundsätze nochmals:
"Unsere Grundlinien sind: Demokratische und solidarische Streitkultur um die gemeinsame Sache, weltanschauliche Offenheit – Antisemiten, Rassisten, Faschisten und Klimaleugner (wurde weiterentwickelt zu: Leugner des menschengemachten Klimawandels) haben auf der Konferenz nichts verloren. Wir sind überparteilich, jede Partei, Organisation und Bewegung kann sich gleichberechtigt einbringen, hat das Recht eigenständig aufzutreten und trägt wiederum zum Gesamtgelingen der Konferenz bei. Auch Einzelpersonen sind herzlich willkommen. Wir sind finanziell unabhängig, wir organisieren die Konferenz selbstständig, gestützt auf alle beteiligten Kräfte."
Die Konferenz endete mit einer Abschlussresultion, die in Kürze von der Koordinierungsgruppe der Umweltgewerkschaft veröffentlicht wird.
„Ich hoffe, dass wir zumindest den Weg ebnen, um die Arbeitenden und die Umweltbewegung zusammenzuführen und so eine wirkliche gesellschaftliche Kraft auf den Weg zu bringen die wirklich etwas verändern kann“, so Christian Behrens von der Koordinierungsgruppe. Das ist gelungen – nicht zuletzt durch die Abschlussdiskussion, die in konkreten Vereinbarungen und einer Abschlussresolution mündete. (sie wird in Kürze dokumentiert)
rf-news berichtete weiter: Die Abschlusserklärung wurde gründlich diskutiert und bildet mit den beschlossenen Prinzipien der Konferenz die Grundlage für die Organisierung einer dauerhaften Zusammenarbeit und Diskussionsprozess, der über die Homepage und regelmäßige Ratschläge oder Konferenzen organisiert werden soll. Die künftige Zusammenarbeit konnte sich ein Teilnehmer auch als eine "United Nations der Umweltaktivisten" vorstellen, deren Charakter weiter diskutiert werden sollte.
Zum Schluss richtete die Koordinierungsgruppe ihren Dank an die vielen Helferinnen und Helfer, ohne die eine so riesige Konferenz nicht möglich wäre wie die Organisation des Caterings, die Spendensammlungen, die Technik u.v.m.
Auch kam der Spaß nicht zu kurz: Bei der Abendveranstaltung am Samstag wurde mit Musibeiträgen der Bands "Gehörwäsche", "Klimakiller", Marions Männer" und "Nümmes" sowie Beiträge inernationaler Teilnehmer gefeiert!
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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