ThyssenKrupp Steel Europe will 500 Millionen sparen - 2.000 Jobs gehen verloren
Das neue Führungsteam der Business Area Steel Europe der ThyssenKrupp Steel Europe hat auf Basis einer Markt- und Wettbewerbsanalyse ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um die Profitabilität und die Wettbewerbsfähigkeit des Stahlbereichs nachhaltig zu verbessern. Das Optimierungsprogramm umfasst ein geplantes Einsparvolumen von rund 500 Millionen Euro bis zum Geschäftsjahr 2014/2015. Damit leistet die Business Area Steel Europe einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Gesamtkonzerns.
Insgesamt soll im Rahmen des Optimierungsprogramms die Belegschaft bei Steel Europe von derzeit rund 27.600 sozialverträglich um über 2.000 Mitarbeiter verringert werden. Davon betroffen sind auch die Verwaltungsbereiche in der Duisburger Zentrale. Durch mögliche Verkäufe kann sich die Belegschaftszahl um weitere 1.800 Mitarbeiter reduzieren. Die Maßnahmen sollen bis zum Geschäftsjahr 2014/15 umgesetzt sein.
Es sind einschneidende strukturelle Anpassungen und operative Verbesserungen zwingend erforderlich, um den Weiterbetrieb der Kernaggregate bei der Flüssigphase sowie der Warmwalzstufe zu ermöglichen. Dies umfasst neben Vorteilen im Einkauf auch Effizienzsteigerungen bei Produktionsprozessen und in der Verwaltung. Darüber hinaus werden die Stilllegung, die Verlagerung oder der Verkauf von Geschäftseinheiten und Anlagen geprüft. Diese Maßnahmen werden derzeit mit den Arbeitnehmervertretern besprochen und betreffen die Bandbeschichtungsanlage 1 in Duisburg-Beeckerwerth, eine der beiden elektrolytischen Beschichtungsanlagen im Werk Dortmund, das Kaltwalz- und Beschichtungswerk in Neuwied, die kornorientierten Elektroband-Produkte von ThyssenKrupp Electrical Steel und die Feuerverzinkungslinie von ThyssenKrupp Galmed in Spanien.
Das Optimierungsprogramm „BiC-reloaded“ ist ein konsequenter erster Schritt, die Position der europäischen Stahlgeschäfte des ThyssenKrupp Konzerns in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld zu verbessern und die im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung von allen Konzerngeschäften geforderte Profitabilität und Kapitaleffizienz zu erreichen.
Mit dem Programm der Strategischen Weiterentwicklung optimiert ThyssenKrupp konsequent sein Portfolio, verändert die Unternehmenskultur und steigert die Leistungsfähigkeit und damit das Wertpotential des Konzerns. Durch das Unternehmensprogramm „impact“ sollen dazu in den nächsten drei Jahren positive EBIT-Effekte von 2 Milliarden Euro erzielt werden. Neben der Straffung der Verwaltung sowie Querschnittinitiativen, die vor allem den Einkauf betreffen, werden alle Geschäftsbereiche des Konzerns einen Beitrag zur nachhaltigen Leistungssteigerung erbringen und im Wettbewerb eine führende Position hinsichtlich der Profitabilität einnehmen müssen.
In diesem Zusammenhang steht auch das aktuelle Optimierungsprogramm „Best in Class – reloaded“ (BiC) bei Steel Europe. Steel Europe hält sich im Wettbewerbsvergleich sehr gut, hat aber im vergangenen Geschäftsjahr nur eine bereinigte EBIT-Marge von 2,2 Prozent erzielt und deckt damit seine Kapitalkosten nicht mehr.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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