ThyssenKrupp investiert

Coilbox im Warmbandwerk Bochum: Vor der Fertigstraße wird das Vorband aufgehaspelt, um Temperaturverluste bei empfindlichen Stahlqualitäten zu vermeiden. | Foto: Foto: ThyssenKrupp
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Die Nachricht erreichte Bundespräsident Christian Wulf auf seiner Brasilienreise: ThyssenKrupp baut seinen Konzern um, will weltweit 35.000 Arbeitsplätze abbauen, davon allein 14.000 in Deutschland. Wenige Wochen später gibt der Konzern bekannt,. dass er rund 300 Millionen Euro in die Warmbandfertigung in Bochum und Duisburg investiert.
Das Unternehmen betreibt vier Warmbandwerke mit einer jährlichen Gesamtkapazität von rund 15 Millionen Tonnen. Die Warmbandwerke 1 und 2 sowie eine Gießwalzanlage, die ebenfalls Warmband fertigt, arbeiten am Standort Duisburg. In Bochum produziert das Warmbandwerk 3. Bei der Warmbandfertigung werden Stahlblöcke bei Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius in mehreren hintereinander liegenden Walzgerüsten zu dünnem Band gewalzt. Das Material wird von den Kunden entweder direkt eingesetzt oder bei ThyssenKrupp Steel Europe weiterverarbeitet.
Ein Investitionsschwerpunkt des Warmbandkonzepts ist das Warmbandwerk 1 mit einer Jahreskapazität von rund drei Millionen Tonnen. Das Werk erhält unter anderem Systeme zur Profil-, Kontur- und Planheitsregelung, die besonders gleichmäßige und präzise Abmessungen über die gesamte Länge und Breite des Warmbandes sichern. Außerdem wird die Bandkühlung erneuert. Der Kühlprozess hat großen Einfluss auf die technologischen Eigenschaften des Stahls wie zum Beispiel Festigkeit oder Umformbarkeit. Die Öfen, in denen die Stahlbrammen auf Walztemperatur gebracht werden, erhalten teilweise neue Brenner. Die Brenner sorgen nicht nur für kürzere Aufheizzeiten, sondern kommen auch mit weniger Energie aus. Neue Walzantriebe und die Erneuerung der rechnerbasierten Steuerung der gesamten Walzstraße sind ebenfalls Teil des Modernisierungsprogramms.
Zurzeit installiert wird eine neue Intensivkühlung im Warmbandwerk 2 im Werksteil Beeckerwerth. Damit will ThyssenKrupp Steel Europe unter anderem das Produktspektrum bei höherfesten Stählen für Öl- und Erdgaspipelines ausbauen. Zusätzliche Investitionen gehen in eine neue rechnerbasierte Steuerung der Vor- und Fertigstraße und in die Ausstattung weiterer Walzantriebe mit neuen Großmotoren. Aufwändig erneuert werden auch die Anlagen für Transport und Lagerung der fertigen Warmband-Coils.
Im Warmbandwerk 3 in Bochum wird ebenfalls in eine neue Kühlstrecke für eine genauere Temperaturführung sowie Walzeinrichtungen für noch präzisere Warmbandabmessungen investiert.
Seit 2006 hat ThyssenKrupp
bereits 180 Millionen Euro in den Ausbau der Warmbandwerke 2 und 3 investiert. Damit hat das Unternehmen zusätzliche Kapazitäten für die Verarbeitung von jährlich zwei Millionen Tonnen Brammen aus dem neuen Hüttenwerk von ThyssenKrupp in Brasilien geschaffen.

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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