Syrien-Konferenz des Flüchtlingsrates NRW
Hilfe für syrische Flüchtlinge verstärken
„Syrienkonferenz für den Frieden“ tagt in Bochum
Die vom Flüchtlingsrat NRW, der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum und der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW in Kooperation veranstaltete „Syrienkonferenz für den Frieden“ fand großen Anklang. Über 130 Teilnehmende aus ganz NRW debattierten über die humanitären Auswirkungen des seit fast vier Jahren herrschenden Kriegs in Syrien und der nun auch betroffenen Gebiete im Irak.
Der Journalist, Uno-Experte und Moderator der Syrienkonferenz, Andreas Zumach, leitete die Veranstaltung mit einem Vortrag über die innersyrischen Gründe für den Konflikt und den Verlauf der Entwicklungen ein.
Ferdinand Dürr, Mitbegründer der Organisation „Adopt a Revolution“ stellte in der Folge die verschiedenen Interessenslagen der am Konflikt beteiligten Akteuren dar. Simon Jacob, Vorsitzender des „Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland“ konzentrierte sich in seinem Reisebericht insbesondere auf das Schicksal der Christen und anderer Minderheiten im nahöstlichen Raum.
Betroffenenberichte von in Deutschland lebenden Syrerinnen und Syrern verdeutlichten die dramatische Entwicklung in ganz Syrien.
Die Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates, Birgit Naujoks, und Andreas Zumach thematisierten in Arbeitsgemeinschaften die Flüchtlingsproblematik aus unterschiedlichen Perspektiven und erarbeiteten dabei mit den Teilnehmenden der Konferenz politische Forderungen an die Landes- und Bundesregierung:
Schnellere humanitäre Hilfe für Syrerinnen und Syrer, Familiennachzug nicht nur für Wohlhabende!
Die Bearbeitung der für die Aufnahmeprogramme gestellten Anträge dauert oft monatelang. Mit jedem verstrichenen Tag steigt die Gefahr für Leib und Leben der in Syrien und in den Anrainerstaaten befindlichen SyrerInnen. Die Bearbeitungszeiten müssen daher dringend beschleunigt werden!
Die hohen Anforderungen an die Lebensunterhaltssicherung im Landesaufnahmeprogramm NRW führen dazu, dass viele hier lebende Syrer ihre Verwandten nicht nach Deutschland holen können. Daher fordern die Teilnehmenden der Konferenz Erleichterungen bei der Lebensunterhaltssicherung sowie eine Härtefallklausel für ältere, minderjährige, kranke oder behinderte SyrerInnen, die den Lebensunterhalt ihrer Familienangehörigen nicht durch Erwerbstätigkeit sichern können.
Weitere Aufstockung der Aufnahmeprogramme in Bund und Ländern!
Im Rahmen der Länderaufnahmeprogramme sind in Deutschland Interessensbekundungen für die Aufnahme von insgesamt rund 80.000 syrischen Staatsangehörigen eingegangen. Allein in NRW sind für 31.500 Menschen Registrierungen erfolgt. Die Bundesaufnahmeprogramme umfassen insgesamt lediglich 20.000 Plätze. Zum zweiten und dritten Bundesaufnahmeprogramm war in NRW keine Neuanmeldung möglich, es wurden lediglich Altanträge bearbeitet.
Jeder 2. Syrer befindet sich auf der Flucht. Die Zahl der Binnenvertriebenen wird inzwischen auf 6,5 Millionen geschätzt. Insbesondere die Nachbarländer Türkei, Libanon, Jordanien und Irak nehmen einen großen Teil der syrischen Flüchtlinge auf und bitten dabei seit Monaten um stärkere internationale Unterstützung.
Diese Pressemitteilung stammt vom Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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