hsg Bochum
Studierende sollen Forschungsergebnisse selbstständig beurteilen können
Seit Anfang September 2020 ist Dr. habil. Michael Schuler Professor für Forschungsmethoden in den Gesundheitsberufen (Schwerpunkt: Quantitative Methoden) an der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum).
„Ich freue ich mich, dass Prof. Schuler sein ausgezeichnetes Kompetenzspektrum, das hohe methodische Expertise mit breiter Erfahrung im Gesundheitsbereich verknüpft, in Lehre und Forschung des Departments für Angewandte Gesundheitswissenschaften einbringen wird. Gesundheitsbezogene Fragestellungen sind in der Regel komplex und vielschichtig. Daher ist es von eminenter Bedeutung, dass Studierende im Gesundheitsbereich ein gehobenes Verständnis der Einsatzmöglichkeiten und Grenzen von Forschungsmethoden entwickeln“, erklärte Prof. Dr. Sascha Sommer, Dekan des Departments für Angewandte Gesundheitswissenschaften der hsg Bochum.
„Durch die COVID-19 Pandemie wird uns drastisch vor Augen geführt, dass wir ohne zumindest basale Kenntnisse quantitativer wissenschaftlicher Methoden das Weltgeschehen um uns herum nur schwer begreifen und beurteilen können und dass dies unmittelbare Auswirkungen auf unseren Alltag hat. Wir starren auf die täglichen Infektionszahlen und ‚R-Werte‘, lesen Berichte, dass die Impfstoffentwicklung verschiedene Phasen durchläuft oder von Medikamenten, die in Studien getestet werden“, nimmt Michael Schuler Bezug auf die aktuelle Situation.
Die Prinzipien und Methoden, die zur Beurteilung der COVID-19 Pandemie herangezogen werden, seien die gleichen, die in den Gesundheitsberufen verwendet werden.
Schuler: „Ob Personen behandlungsbedürftig sind, welche Therapiemaßnahmen bei welchen Personen wirksam sind oder wie sich Erkrankungen und Beeinträchtigungen ohne Behandlung entwickeln sind zentrale Fragestellungen in den Gesundheitswissenschaften, zur deren Beantwortung quantitative Forschungsmethoden unerlässlich sind. Ich sehe meine Aufgabe darin, Studierenden das nötige Handwerkszeug zu vermitteln, um solche und ähnliche Fragestellungen wissenschaftlich bearbeiten zu können und Ergebnisse quantitativer Forschungsarbeiten selbstständig beurteilen und einordnen zu können.“ Dabei ist dem Diplom-Psychologen besonders wichtig, „dass der Bezug der methodischen und statistischen Konzepte zu den eigentlich interessierenden inhaltlichen Fragestellungen präsent bleibt“.
Nach seinem Studium der Psychologie in Heidelberg hat Michael Schuler zunächst bei einem privaten Methoden- und Forschungsberatungsunternehmen gearbeitet. Im Jahr 2006 wechselte er in die Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Universität Würzburg. Von 2019 und bis August 2020 war er an der Universität Würzburg am Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie tätig.
Promoviert hat Schuler über die Erfassung von Selbstmanagement und Empowerment bei Personen mit chronischen Erkrankungen. Dabei meint Empowerment die Befähigung, gesundheitsrelevante Entscheidung informiert und selbstbestimmt treffen zu können. „Meine inhaltlichen Forschungsschwerpunkte liegen in der Versorgungs- und Rehabilitationsforschung. Dabei geht es mir um die wissenschaftliche Evaluation rehabilitativer Maßnahmen sowie die Entwicklung und Evaluation von neuen Versorgungsformen für Personen mit psychischen Erkrankungen“, erklärte Schuler, der nebenberuflich psychotherapeutisch tätig ist.
Schuler: „Mir imponiert der innovative Charakter der hsg Bochum und ich freue mich sehr, nun Teil des Teams zu sein. Besonders freut mich, dass ich hier meine beruflichen Arbeitsschwerpunkte - Forschungsmethoden und Gesundheitswissenschaften - sowohl in der Lehre als auch in der Forschung praktisch umsetzen kann.“
Michael Schuler ist in der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften Sprecher der Arbeitsgruppe Methoden. Er stammt aus dem Schwäbischen und lebt mit seiner Lebensgefährtin und dem gemeinsamen Sohn in Würzburg.
Autor:Christiane Dr. Krüger aus Bochum |
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