Städtische Kultur verfällt schleichend - Denkmalschutz bald nur noch auf Kredit

Haltt: "Die Kürzungen der Fördermittel des Landes für Denkmalschutz sind nicht akzeptabel."

In NRW gibt es knapp 100.000 eingetragene Denkmäler. "Denkmäler sind ein wichtiger Teil unserer Kultur. Für lebendige Städte und Gemeinden mit hoher Lebensqualität ist ein attraktives Kulturangebot unverzichtbar. Kultur schafft Identität und Identifikation und prägt die Individualität unserer Orte", erläutert Felix Haltt, Sprecher der FDP im Rat.

Trotzdem will das Land Nordrhein-Westfalen die Finanzmittel für den Denkmalschutz drastisch kürzen. Im Haushalt 2013 hat Rot-Grün die Mittel für die kommunale, kirchliche und private Denkmalpflege von 11,4 auf 9,4 Millionen Euro gesenkt. Und Die Finanzplanung für 2014 sieht eine Kürzung um weitere sechs auf nur noch 3,4 Millionen Euro vor. Ab 2015 sollen Denkmalmittel sogar nur noch in Form von Darlehen gewährleistet werden.

FDP: "Kultur darf nicht in Frage gestellt werden!"

"Die geplanten Regelungen von SPD und Grünen sind ein Armutszeugnis. Die Regierung beweist eine bemerkenswerte Kurzsichtigkeit: Denn langfristig gesehen kommt uns die Zerstörung wichtiger Baudenkmäler teuer zu stehen." Unter dem Verfall von Wahrzeichen wird nicht nur das Erscheinungsbild der Städte leiden. Auch kleine Handwerksbetriebe, die als Steinmetze oder Stuckateure ihre Restaurierungskenntnisse anbieten, werden zur Geschäftsaufgabe getrieben. Wichtiges Wissen wird unwiederbringlich verloren gehen.

Aus Sicht der FDP darf Kultur auch in Zeiten knapper Kassen nicht in Frage gestellt werden. "Die Landesregierung verteilt Geschenke, indem sie z.B. die Studiengebühren abschafft. Aber für den Erhalt historischer Bauten und archäologischer Stätten ist kein Geld da, obwohl die hierfür vorgesehene Summe nur einen winzigen Teil des Haushalts ausmacht. Bevölkerungsproteste sind da vorprogrammiert."

Der Bund zeigt: Ausgeglichener Haushalt auch mit starker Kultur möglich

Haltt ist es ein Anliegen, dass der Denkmalschutz weiterhin gewährleistet ist. Er betont, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung den umgekehrten Weg nimmt und sogar in den Kulturbereich investiert - trotzdem wird 2014 ein strukturell ausgeglichener Haushalt vorgelegt. Daran können sich SPD und Grüne ein Beispiel nehmen.

Autor:

Dennis Rademacher aus Bochum

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