Stadtbaurat traf sich mit „Bochum und Wattenscheid ändern mit Herz“ um nach einem Platz für den Spieldrachen zu suchen
Endlich war es soweit. Nach dem einstimmigen Beschluss im Stadtrat suchte die Stadt zusammen mit der Initiative „Bochum und Wattenscheid ändern mit Herz“ nach einem geeigneten Platz für den von den Stadtwerken gesponserten Spieldrachen.
Nachdem der erste Anlauf im März 2014 leider gescheitert war, sollte nun ein Platz gefunden werden, wo der Drache in der Innenstadt eine Heimat finden soll.
Anlässlich dieses Ereignisses präsentierte die Initiative „Bochum und Wattenscheid ändern mit Herz“ den Drachen in ein paar Animationen auf dem Husemannplatz und veranstaltete einen Drachen-Malwettbewerb.
Für den Künstler, der den Drachen gestalten wird und die „Initiative Bochum und Wattenscheid ändern mit Herz“ ist der Platz am Kuhhirten der optimale Standort. Hier spielen schon jetzt Kinder an dem dort 2007 entstandenen Bach. Leider fehlen noch die Spielgeräte, die die Verwaltung dem Rat und den Bürgern für den Platz in Aussicht gestellt hatte. Der Platz ist übersichtlich, bietet einen schönen Blick auf die Propsteikirche und Eltern viele Sitzplätze. Er ist eigentlich ein idealer Ort zum Spielen mitten in der Innenstadt. Auch ein Café gibt es.
Genau so sahen es auch viele Menschen, die sich interessiert die Präsentation des Spieldrachenprojektes angeschaut haben.
Doch der Stadtbaurat Kratzsch machte klar, für die Stadt käme der Kuhhirtenplatz nicht in Frage. Der Bach würde als Spielgerät ausreichen, der Künstler, der den Bach konstruiert hatte, hätte ein Urheberrecht auf die jetzige Platzgestaltung und am Musiksommer würde der Drache vor der Bühne zwei Tage im Weg stehen. Auch würde ein Feuerwehraufstellplatz vor der Treppe an dieser Stelle den Drachen verhindern.
Überzeugen konnten diese Argumente die Bürger von „Bochum und Wattenscheid ändern mit Herz“ jedoch nicht. Nach Ansicht der Initiative hätte, wenn eine Wille da gewesen wäre, auch ein Weg gefunden werden können, den Spieldrachen auf dem Kuhhirtenplatz zu realisieren.
Hätten sich die Geschäftsleute und Werbegemeinschaften für den Drachen entsprechend eingesetzt, dann wäre der Kuhhirten- oder auch ein anderer Platz an der Fußgängerzone Heimat des Drachens geworden. Doch offenbar sah man keinen Bedarf für ein Spielobjekt, das die Innenstadt hätte aufwerten können und besonders für Familien mit kleinen Kindern ein Anziehungspunkt geworden wäre.
Außer am Kid’s Day interessiert man sich offenbar wenig für die Belange von Kindern, nicht mal an der Suche nach einem Platz für den Drachen wollten sich die Werbegemeinschaften beteiligen. Die Chance zu zeigen, dass man gemeinsam mit den Bürgern der Stadt nach Verbesserungen für die Innenstadt sucht, wurde leider vertan.
Familien mit Kindern können aber demnächst in den Ruhrpark ausweichen. Dort wird es nach dem Umbau eine extra Spielzone für Kinder geben. Meinen die Bochumer Einzelhändler der Innenstadt, dass man auf Kunden mit Kindern verzichten kann?
Also ist es so gesehen nur konsequent, dass der Stadtbaurat für den Spieldrachen den neuen Tana-Schanzara-Platz und den Appolonia-Pfaus-Park am Rande der eigentlichen Innenstadt als Platz für den Spieldrachen vorschlug.
Der Tana-Schanzara-Platz soll 2015 umgebaut werden, bisher ist die Aufenthaltsqualität mehr als gering, so dass sich kaum jemand dort aufhält. Ob sich das mit dem Umbau ändern lässt, ist angesichts des lauten Verkehrslärms rund um den Platz noch fraglich.
Der Appolonia-Pfaus-Park wird heute schon von vielen Kindern, Müttern und Väter aufgesucht. Die Spielgeräte sind bei gutem Wetter übervoll. Hier wäre der Drache eine weitere Bereicherung, er würde sicher gut angenommen und ggf. auch vom Kindergarten in der Nähe genutzt. Ohne Zweifel würde der Spieldrache hier schnell von vielen kleinen Drachenreitern begeistert in Beschlag genommen.
Leider erfüllt dieser Standort nicht den eigentlichen Anspruch des Vorhabens, dass damit die Fußgängerzone der Innenstadt um eine Attraktion für Kinder bereichert wird. Da die Stadt dort aber keinen Platz sieht und die Geschäftsleute sich nicht wirklich für das Vorhaben engagieren wollten, lässt sich dieser Anspruch nun leider nicht erfüllen.
Damit die kleinen Bürger dieser Stadt trotzdem nicht auf den Spieldrachen verzichten müssen, wird die Initiative „Bochum und Wattenscheid ändern mit Herz“ wohl einer Aufstellung am Appolonia-Pfaus-Park mit Bauchschmerzen zustimmen.
Die Erstellung des Spieldrachens wird dann voraussichtlich im Frühjahr 2015 erfolgen. Dafür wird noch eine Schulklasse gesucht, die den Spieldrachen mit dem Künstler bauen und gestalten möchte.
Interessierte können sich gerne bei der Initiative Bochum und Wattenscheid ändern mit Herz oder den STADTGESTALTERN melden.
Autor:Dr. Volker Steude aus Bochum |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.