Stadtbadgalerie: Ein „Leuchtturm“ erschlischt
Die Schließung des Bades, die zahlreichen Leerstände in der Stadtbadgalerie und ein möglicher dritter Eigentumswechsel der Immobilie markieren einen erneuten Tiefpunkt der Bochumer Stadtpolitik. An dem Beispiel „Stadtbadgalerie“ wird deutlich, wie in der Bochumer Kommunalpolitik nicht mehr die Interessen der Bochumer Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt stehen, sondern die Verwertungsinteressen der Konzerne und Investmentgesellschaften zunehmend die Bochumer Politik bestimmen!
Der gegen größtes bürgerschaftliches Engagement und Widerstand durchgesetzte Abriss des Stadtbades, die Vermarktung des Geländes und
der Bau des Hochhauses Stadtbadgalerie durch die Häusser-Bau Immobilien
(Bochum) sollte ein weiterer „Leuchtturm“ für die Bochumer Stadt werden. Zur Beruhigung der GegnerInnen des Projektes wurde eine Verpflichtung des Investors festgeschrieben, für 10 Jahre ein Schwimmbecken mit angeschlossener Sauna zu betreiben bzw. betreiben zu lassen. Diese Verpflichtung der Häusser-Bau läuft am 31.12.2012 aus und soll offensichtlich nicht verlängert werden. Über das Zwischenspiel „Rohrbruch“, „vorläufige Schließung“ und den Versuch, die Kosten auf die Stadt Bochum abzuwälzen, ist nun offensichtlich das Ende der Innenstadtschwimmhalle gekommen.
Damit nicht genug: Hinzu kommen die weiteren vielfältigen Probleme der
Stadtbadgalerie mit Leerständen und Betreiberwechsel. Nach der Bochumer
Häusser-Bau übernahm 2006 die Frankfurter Immobiliengesellschaft DIC
Asset AG die Immobilie als Zweitverwerter. Jetzt ist mit einem weiteren
Verkauf der Stadtbadgalerie an einen Drittverwerter zu rechnen. Um dieses Ziel zu erreichen soll der Klotz „am Bein der Immobilie“, das Bad, beseitigt werden. Ähnlich wie am UniCenter droht ein weiterer Abstieg dieses „Leuchtturms“.
Diese Entwicklung zeigt, wie eine bedeutende kommunale Einrichtung wie
das 1953 gebaute Stadtbad den kapitalistischen Verwertungsmechanismen
zum Opfer gefallen ist. Die Soziale Liste wendet sich gegen eine Politik
des kommunalen Ausverkaufs. „Wir wenden uns auch dagegen, dass die
städtische Umstrukturierung, durch öffentliche Vor- und Gegenleistungen Gewinne von Investmentgesellschaften sichern soll“, so die Soziale Liste. Getreu der alten Mär: „Geht’s dem Unternehmer gut, geht’s uns allen gut“ wird hier Verfahren. Auf der Strecke bleiben dadurch viele Interessen der Bürgerinnen und Bürger und die langfristige kommunale
Daseinsvorsorge.
Autor:Günter Gleising aus Bochum |
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