Stadt mit falschen Granulaten für den Kanalbau beliefert

Die Stadt Bochum hat den begründeten Verdacht, mit falschen Granulaten
für den Kanalbau beliefert worden zu sein. Das Material wurde im unteren
Bereich von Kanalgräben eingebaut, in der Regel etwa drei Meter unter
der Straße. Daher besteht keine akute Gefährdung, mit dem Material in
Berührung zu kommen.

Auslöser für den Verdacht war eine Information des Landes, dass
mindestens in einer anderen Stadt am Niederrhein mit Schwermetallen
belastetes Material verwendet worden war. Deshalb untersuchte die Stadt
Bochum vorsorglich im Dezember zehn aktuelle Baustellen. Das vorläufige
Ergebnis ist, dass fünf davon erhöhte Zink-, Kupfer- und Bleiwerte
aufweisen.

Die Stadt Bochum verwendet beim Bau von Kanälen für die Ummantelung der
Rohre ein Gemisch aus Schmelzkammergranulat und Sand.
Schmelzkammergranulat entsteht bei der Verbrennung von Steinkohle und
ist besonders umweltverträglich. Der Einbau erfolgt bis zu 30 Zentimeter
über dem Rohr.

Bei dem untersuchten Material scheint es sich aber um Kupferschlacke zu
handeln. Sie sieht ähnlich aus, ist aber weniger umweltverträglich.

Jetzt beauftragt die Stadt einen Gutachter, der Qualität und
Zusammensetzung des eingebauten Materials bestimmen soll. Dazu werden
ab Anfang kommender Woche erste Bohrproben gezogen und analysiert.
Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch: „Wir wollen und werden sicherstellen,
dass auch langfristig keine Gefährdung entsteht.“ Erste Ergebnisse
sollen in etwa drei Wochen vorliegen.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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