Würdiges Gedenken
Stadt Bochum renoviert Erinnerungsorte auf Friedhöfen
Mit einer neuen Broschüre sind jetzt besondere Erinnerungsorte auf Bochums Friedhöfen erfasst worden. Dadurch sollen sie im Bewusstsein gehalten und für die Zukunft besser geschützt werden. Ziel ist es, alle Gedenkstätten in einen würdigen Zustand zu versetzen und dauerhaft zu erhalten. OB Eiskirch hat das neue Projekt am Montag, 28. November, vorgestellt.
Bochums Friedhöfe sind Orte der letzten Ruhe und des ehrenden Gedenkens an Verstorbene. Hier finden sich auch Grabstätten und Ehrenmale, die an verdienstvolle Bürgerinnen und Bürger sowie an stadtgeschichtlich relevante Ereignisse erinnern. Bochums Friedhöfe sind damit ein Spiegelbild der Stadtgeschichte. Mit dem Erhalt dieser Erinnerungsorte wird ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur und Geschichtspflege Bochums geleistet.
Die Stadt hat nun Erinnerungsorte auf den städtischen Friedhöfen erfasst, in Form von Steckbriefen dokumentiert und eine Broschüre erstellt. Ebenfalls erfasst worden ist der jeweilige Zustand. Ziel ist es, alle Gedenkstätten in einen würdigen Zustand zu versetzen und dauerhaft zu erhalten. In der vergangenen Woche stellte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch auf dem Blumenfriedhof die Sammlung der Erinnerungsorte vor. „Der Großteil der Gedenkstätten ist in einem guten Zustand oder hat nur kleinere Mängel, einige müssen aber auch aufwändiger renoviert werden. Bis Ende 2024 wollen wir alle Gedenkstätten hergerichtet haben“, so Eiskirch. „Denn diese Gräber, Stelen oder Tafeln sind Teil des Gedächtnisses unserer Stadt und wichtige Zeitzeugnisse, die auch den kommenden Generationen helfen sollen, die Erinnerung an die Geschichte wachzuhalten.“
Bei den Erinnerungsorten handelt es sich um Grabstätten der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, um Ehrengräber und Ehrenanlagen. Die Dokumentation erfolgte im Jahr 2021 und ausschließlich auf denjenigen Friedhöfen, die vom Technischen Betrieb der Stadt Bochum unterhalten werden. Insgesamt wurden 90 Erinnerungsorte auf 23 Friedhöfen kartiert. Es handelt sich um eine Bestandsaufnahme aus Sicht der Friedhofverwaltung, das heißt, dass eine historische Einordnung und Erklärung für Objekte und Orte nicht stattfindet. Jeder Erinnerungsort ist nach denselben Kriterien dokumentiert worden: Objekt, Materialität, Einfassung und Bepflanzung. Die so entstandenen Steckbriefe sind nach Stadtbezirken und den dazugehörigen Friedhöfen geordnet.
Der jeweilige Erinnerungsort ist mit einer Gesamtaufnahme, Detailfotos und einer Verortung auf dem Friedhof sowie dem näheren Stadtgebiet abgebildet. Für die unter Denkmalschutz stehenden Anlagen gab es teils eine gute Datengrundlage. Alle anderen Erinnerungsorte sind erstmalig in einer solchen Detailtiefe erfasst worden.
Die Erinnerungsorte stellen das sichtbare kulturhistorische Erbe Bochums dar, das es zu bewahren und zu pflegen gilt. 1,5 Millionen Euro stehen für die Reinigung und Sanierung der steinernen Denkmale sowie die Erneuerung der Bepflanzung zur Verfügung. Die Arbeiten starten 2023. Begonnen wird mit Anlagen, deren Pflegezustand nicht zufriedenstellend ist oder die einen umfassenden Sanierungsbedarf aufweisen.
Die Publikation erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Recherchearbeit stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar. Aus Sicht der Friedhofverwaltung eignet sich die vorliegende Veröffentlichung dazu, weitere Gesichtspunkte zu vertiefen, insbesondere biografische, künstlerische und gesellschaftliche Aspekte. Zu den Erinnerungsorte zählen unter anderen die Gräber von Kriegsopfern sowie Ehrengräber.
Autor:Lokalkompass Bochum aus Bochum |
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