Serviceportal geht online / Dezernent Sebastian Kopietz über Dienstleistungen der Stadtverwaltung
Bochum wird digitaler: Am 29. August wird das neue städtische Serviceportal „Mein Bochum“ freigeschaltet, mit dem Bürger online Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Dies kündigte Sebastian Kopietz, Dezernent für Personal, Recht und Ordnung, in einem Pressegespräch an.
Das Portal ist ein Projekt der „Bochum Strategie“, des Entwicklungskonzepts, das bis 2030 umgesetzt werden soll. Zunächst wird es möglich sein, Personenstandsurkunden anzufordern, Kfz-Wunschkennzeichen zu reservieren, Bewohnerparkausweise zu beantragen und Autos abzumelden und wieder zuzulassen. „Das ist ein erster Schritt“, so Kopietz. Sukzessive soll das Angebot in den kommenden zwei Jahren ausgebaut werden.
Je nach Dienstleistung können Bürger sie in Anspruch nehmen, ohne sich anzumelden, indem sie sich mit ihren persönlichen Daten registrieren oder indem sie die sogenannte eID ihres Personalausweises angeben, sofern diese freigeschaltet ist.
Das Portal soll den Bürgern einen besseren Service bieten, „aber wir bleiben eine Präsenzbehörde, auch in den Bezirken“, versichert Kopietz. Wer lieber das Bürgerbüro aufsucht, anstatt sich übers Internet an die Stadt zu wenden, soll dies weiterhin tun können.
Telefonisches Servicecenter
Mit dem neuen Servicecenter wird das telefonische Dienstleistungsangebot der Stadt erweitert. „Wir haben damit eine Organisationseinheit geschaffen, wo die Kollegen mehr sind als eine Telefonzentrale 2.0“, so Kopietz. Die Verwaltungsmitarbeiter im Center seien qualifizierte Ansprechpartner, die etwa Auskunft darüber erteilen können, welche Dokumente man mitbringen muss, um einen Hund anzumelden, oder wie die Öffnungszeiten eines Fachbereichs lauten. Und nicht zuletzt können sie Fragen zum neuen Serviceportal beantworten.
Schon jetzt sind die Mitarbeiter des Servicecenters im Einsatz. Künftig soll das Center an die bundesweite Behördenrufnummer 115 angeschlossen werden. „Wir streben die Zertifizierung für Ende 2017 an“, erläutert Kopietz.
Als drittes Projekt der „Bochum Strategie“ im Zuständigkeitsbereich des Dezernenten hat die Stadt die Einführung von transkulturellen Lotsen in Angriff genommen. Damit greift sie eine Idee auf, die während der Bürgerkonferenz 2016 entstand. Bis Ende 2018 sollen Verwaltungsmitarbeiter, die Fremdsprachen sprechen, auf freiwilliger Basis akquiriert und ein Lotsensystem etabliert werden, um Bürgern mit sprachlichen und kulturellen Barrieren bei Behördenanliegen Hilfestellung zu geben.
70 neue Auszubildende
Zum 1. September heißt die Stadt 70 Auszubildende willkommen. Das sind 13 mehr als im Vorjahr. „Diese Quote wollen wir halten, um dem Pensionierungstrend entgegenzutreten“, erklärt Kopietz. Denn in den nächsten zehn Jahren wird sich die Belegschaft des Rathauses altersbedingt um ein Viertel verringern. Dies soll neben den Auszubildenden durch weitere Neueinstellungen ausgeglichen werden. „Wegen des Haushaltssicherungskonzepts werden wir perspektivisch aber mit weniger Personal auskommen müssen“, verdeutlicht der Dezernent.
Auf das Wohlbefinden der städtischen Mitarbeiter zielt ein neu eingeführtes betriebliches Gesundheitsmanagement ab. Dies reicht von der Frage nach den Arbeitsbedingungen über eine geeignetere Platzierung des Schreibtisches und Schulungen bis zum Betriebssport. Auch ein Bonussystem ist geplant. Wer zum Beispiel ein Fitnessstudio besucht, kann als Bonus einige Stunden Freizeitausgleich erhalten.
Investition in Feuerwehr und Rettungsdienst
Um die Sicherheit der Bürger kümmern sich Feuerwehr und Rettungsdienst. „Hier tut sich eine Menge“, sagt Kopietz. 2016 sei über eine Million Euro in bauliche Instandsetzungen geflossen. Aktuell sind an der Osterfeldstraße, der Feldmark und der Heinrichstraße neue Feuerwehrhäuser im Bau, die jeweils mit etwa 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Planungen für zwei weitere Projekte für die Freiwillige Feuerwehr in Linden und Heide sollen 2017 beziehungsweise 2018 erfolgen, so Kopietz.
Ebenfalls neu ist ein Sonder-Rettungswagen für den Rettungsdienst, der seit einigen Wochen im Einsatz ist. Eine Wechseltrage mit Intensivtransportsystem ermöglicht Verlegungsfahrten zwischen Kliniken. Bis Ende des Jahres sollen zwei weitere Sonder-RTW für je 280.000 Euro angeschafft werden.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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