Selbstbedienung für ganz Wenige

Kürzlich beendete ich das 2012 erschienene Buch “Der größte Raubzug der Geschichte” von Matthias Weik & Marc Friedrich. Der Untertitel: Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, verheißt nichts Gutes.

Nach dem Lesen des Buches ist mir zumindest bewusst worden, dass wir es in der Tat mit einem gewaltigen Beutezug zu tun haben und dass unser bestehendes Geldsystem einen der Hauptfaktoren der allgemeinen Verarmung darstellt.

„Bei Banken und Versicherungen hat trotz der Finanzkrise bis heute kein Umdenken stattgefunden. Anleger wurden und werden oftmals schlicht und einfach nicht in ihrem Interesse beraten. Es werden Finanzprodukte verkauft, die nicht den Vorstellungen des Kunden entsprechen und von denen ausschließlich die Finanzwirtschaft profitiert.“

In einer anderen Analyse prognostiziert der frühere Hedge-Funds-Manager Raoul Pal das Ende des Finanzsystems bis spätestens 2013.
Wichtige Erfahrungen sammelte er zuvor bei Goldman Sachs. Dort leitete er den Hedge Fund für das europäische Eigenkapitalgeschäft.

Die Autoren Matthias Weik & Marc Friedrich kommen zu einem wenig hoffnungsvollen Ergebnis: Der Staat wird sich wohl gnadenlos mit Abgaben zurückmelden. Es sind düstere Aussichten, deren Herleitungen in dem Buch wirklich verständlich und ohne Theoriegesülze betrieben werden.

Noch einige Statements aus einem Interview von Marc Friedrich, einem der Autoren:

Das momentane Bankensystem muss radikal umgebaut werden. Aktuell ist sein Antriebsmotor die grenzenlose Gier nach Profit. Oberste Maxime muss wieder ein dem Menschen dienendes Bankensystem sein, welches sich auf seine Kernkompetenzen zurückbesinnt: Die Wirtschaft und die Menschen mit Geld zu versorgen und der Allgemeinheit zu dienen. Mein erstes Ziel wäre es die momentanen Strukturen nachhaltig aufzulösen und dann neu auszurichten. Die sehr mächtige und finanzstarke Finanzlobby hat sich bis dato allerdings sehr erfolgreich gegen alle Reformen gewehrt.

Durch die Aufhebung des „Bretton Woods“ Abkommen und damit des Goldstandards 1971 durch US Präsident Nixon ist die Geldmenge explodiert und wächst seitdem exponentiell. Exponentielles Wachstum ist in einer endlichen Welt aber nicht möglich und letztendlich zum sicheren Scheitern verurteilt.
Ein enormer Skandal ist, dass die Geldschöpfung in den Händen der Notenbanken liegt, diese aber in Privatbesitz sind.

Unser komplettes System liegt pre-final auf der Intensivstation und ihm ist nicht mehr zu helfen. Alle Maßnahmen behandeln nicht die Ursache sondern nur kurzfristige die auftretenden Symptome. Das Leiden wird dadurch nur unnötig in die Länge gezogen und der volkswirtschaftliche Schaden wird maximiert. Fakt ist: Der Patient ist tot. Nur traut sich keiner den Stecker zu ziehen, weil keiner weiß was dann passiert und danach kommen soll.

Die Krise ist nun im 5. Jahr und wenn sie lösbar wäre, hätte man sie schon längst gelöst. Dass wir uns nun aber schon im 5. Jahr befinden, sollte jedem deutlich machen, dass diese Krise schlichtweg nicht gelöst werden kann und die Politiker absolut ratlos sind.

Eine Auswirkung ist die Inflation und irgendwann werden wir eine neue Währung erhalten einhergehend mit massiven Wertverlusten für alle. Der Staat geht nicht Pleite sondern seine Bürger! Wir müssen für all die Schulden bürgen. Mit unserem Hab und Gut.

Wenn eine Frau Merkel morgen vor die Kamera treten und verkünden würde, dass die Renten, Lebensversicherungen, der Euro, alle Ersparnisse etc. nur noch einen Bruchteil von dem Wert sind was sie mal waren, dann brennt, salopp gesagt, die Hütte.

Wie es unser Buchtitel schon sagt: Es ist der größte Raubzug der Geschichte! Jetzt wird versucht, die Staatskassen zu plündern und die Steuern direkt anzuzapfen. Viele Politiker sitzen in Aufsichtsräten oder erhoffen sich einen lukrativen Job nach ihrer „Politikerkarriere“ und dies will man sich nicht verbauen mit unpopulären aber richtigen und wichtigen Entscheidungen.

Nur ein Beispiel aus Europa: Der EZB-Chef Mario Draghi war jahrelang Chef von Goldman Sachs Europa. Goldman hat Griechenland geholfen in die EU aufgenommen zu werden mit gefälschten und geschönten Zahlen und Statistiken. Und Herr Draghi wurde nicht demokratisch gewählt sondern er wurde eingesetzt. Herr Monti, der Staatschef von Italien übrigens auch.

Die Motivation der Akteure (Profiteure) ist ganz einfach: Gier! Gier nach Geld und Gier nach Macht. Es wird nicht geahndet weil sie das System sind. Es gibt einen Song: Ein Gesetz für Sie und ein Gesetz für uns.

Wichtig ist es jetzt, zu handeln und aktiv zu werden. Noch ist Zeit! Aber diese Zeit verrinnt kontinuierlich und irgendwann ist es dann zu spät. Keiner kann in die Zukunft schauen.

Die Vergangenheit ist ein guter Ratgeber. Für das Buch haben wir in die Vergangenheit geschaut was bei Staatsbankrotten, Währungsreformen, Enteignungen passiert ist und es war immer so, dass über 95% die Bürger dafür zahlen müssen und viel bis alles verlieren. Deswegen sollte jeder sich auf das „worst case szenario“ einstellen und sich auf das kommende mental vorbereiten und sein Vermögen, egal wie klein oder groß es ist, vor dem Raubzug sichern.

Autor:

Ulrich Bormann aus Bochum

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