Schon 60 Euro helfen, das Trauma von Flüchtlingen zu lindern

Einsatz bei der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum: Sprach- und Integrationsmittlerin Gul Makay Dostdar hilf Therapeutin Jutta Gernert (rechts) im Klientengespräch. Finanziert werden ihre Dienste durch BoSprInt.
  • Einsatz bei der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum: Sprach- und Integrationsmittlerin Gul Makay Dostdar hilf Therapeutin Jutta Gernert (rechts) im Klientengespräch. Finanziert werden ihre Dienste durch BoSprInt.
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BoSprInt vermittelt Hilfsorganisationen Sprach- und Integrationsmittler, ist aber auf Spenden angewiesen.

Der Jugendliche aus Guinea ist schwer traumatisiert. In seiner Heimat hat der 17-Jährige Folter erlitten, ist verstört und depressiv. Als er im Ruhrgebiet auftaucht, spricht er kein Wort Deutsch. Doch dank des Projekts BoSprInt kann die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum mit ihm kommunizieren, das Erlebte aufarbeiten und ihn sogar in einer eigenen Wohnung betreuen.

BoSprInt finanziert aus Spendengeldern die Sprach- und Integrationsmittler des SprIntpools der Diakonie Wuppertal, die auch in Bochum im Einsatz sind. Organisationen wie die hiesige Aidshilfe, Madonna e.V., Pro Familia oder eben die Medizinische Flüchtlingshilfe können kostenlos auf ihre Dienste zurückgreifen. Das ist dringend nötig, aber langsam werden die Mittel knapp.

Die erfahrenen, speziell ausgebildeten Muttersprachler übersetzen nicht bloß von Arabisch bis Roma, von Kurdisch bis Russisch, von Türkisch bis Französisch, sondern vermitteln und klären beide Seiten über kulturelle Unterschiede auf. Sie sind neutral und unterliegen der Schweigepflicht.

Symptome nicht ohne Hilfe erkennbar

„Trauma-Symptome sind für mich nur erkennbar, wenn ich mit einem Sprach- und Integrationsmittler zusammenarbeite“, erklärt Jutta Gernert von der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum. Besonders lobt sie die Qualität der Übersetzungen und die Flexibilität der Fachleute. „Eine sehr schnelle Reaktion ist für uns ein wichtiger Aspekt. Wir haben hier oft akute Situationen, die unmittelbar ein Gespräch erfordern.“

Das Projekt BoSprInt ist eine Initiative der Arbeitsgruppe Frauen- und Mädchengesundheit der Kommunalen Gesundheitskonferenz und an die Stiftung Lebens(t)räume angebunden. Alle in Bochum vertretenden Wohlfahrtsverbände arbeiten dabei zusammen, um die Angebote des SprIntPools kostenlos abrufbar zu machen. Dabei sind sie auf Spenden angewiesen. Ein Beirat entscheidet über die Vergabe der Mittel. Schon kleine Summen helfen – so kostet ein Einsatz knapp 60 Euro. Angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingen aus Afrika und Syrien ist jede Hilfe nötig.

Spendenkonto: Stiftung Lebens(t)räume, Stichwort BoSprInt, Konto 1214535, Sparkasse Bochum, BLZ 43050001

Autor:

Felix Ehlert aus Bochum

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