A 40 bleibt zwölf Wochen dicht
Schlachthofbrücke zwischen Bochum-Zentrum und Hamme wird 2024 erneuert
Die A 40 wird im Bereich der Schlachthofbrücke für mehrere Wochen in beiden Richtungen vollgesperrt. Das kündigt die Autobahn Westfalen an. Allerdings erst für die zweite Hälfte des Jahres 2024. Notwendig wird die Sperrung, weil die Autobahn Westfalen die Brücke durch einen Neubau ersetzen wird.
Von Vera Demuth
1959 wurde das jetzige Bauwerk eingeweiht, das im Bereich der Abfahrt Freudenbergstraße – zwischen den Anschlussstellen Zentrum / Hofstede und Hamme – die Bahngleise überquert. Lars Batzer, Leiter des Bereichs Brückenbau der Autobahn-Außenstelle Bochum, verweist auf die hohe Verkehrslast auf der A 40. Im Jahr 2019 seien erhebliche statische Defizite an der Brücke festgestellt worden. Seit 2020 wird sie kontinuierlich digital überwacht. „Die Brücke kann gut in Betrieb gehalten werden“, beschreibt Batzer den momentanen Zustand. Nichtsdestotrotz könne sie nicht auf Dauer bestehen bleiben, so dass 2024 ein Ersatzbauwerk errichtet werden soll.
Nicht mehr als zwölf Wochen will die Autobahn Westfalen der ausführenden Baufirma für eine Sperrung der A 40 einräumen. Dazu hat die Autobahn Westfalen einen Zeitraum nach der Fußball-Europameisterschaft ausgeguckt, die im Juni und Juli 2024 stattfindet. So soll verhindert werden, dass die Verbindung zwischen Gelsenkirchen und Dortmund, zwei der Austragungsorte, während der EM gesperrt werden muss.
Baukosten von 14,6 Millionen Euro
In diesen zwölf Wochen wird der nördliche Brückenteil, der breit genug für vier verengte Fahrspuren sein wird, gebaut. Wenn der Verkehr wieder fließt, wird der südliche Teil der Brücke errichtet, bevor zum Schluss die Fahrspuren auf beide Bauteile verschoben werden. Endgültig abgeschlossen werden sollen die Bauarbeiten an der neuen Schlachthofbrücke Mitte / Ende 2025. Die geschätzten Baukosten liegen bei 14,6 Millionen Euro.
Die Planungen für das Bauprojekt laufen bereits. Mit dem Bau der neuen Schlachthofbrücke soll im Herbst 2023 begonnen werden. Geplant ist, zunächst unter der jetzigen Brücke die Widerlager und Pfeiler des neuen Bauwerks bei laufendem Verkehr zu bauen – das heißt, ohne den Verkehr auf der A 40 oder den auf den Bahngleisen einzuschränken. So sollen die Sperrzeiten der Autobahn auf ein Minimum beschränkt werden. Die Vollsperrung lässt sich jedoch nicht vermeiden, weil es nah an der Autobahn Bebauung und somit nicht ausreichend Platz für den eigentlichen Brückenbau gibt. Als Ausweichstrecke sind A 448, A 43 und Nordhausenring vorgesehen.
Kleingärten müssen weichen
Für einige Menschen in der unmittelbaren Umgebung hat der geplante Brückenneubau bereits jetzt Folgen. Westlich der Bahnstrecke liegt auf DB-eigenem Gelände eine Kleingartenanlage. Durch sie wiederum führt parallel zu den Gleisen eine Fernwärmetrasse. Diese muss wegen der Brückenbauarbeiten einige Meter nach Osten verlegt werden. Das soll zwischen März und Oktober 2023 geschehen. „Außerhalb der Heizperiode“, betont Lars Batzer. Dazu müssen zuvor die acht Kleingärten weichen. Noch bis Ende des Jahres 2022 können die Pächter ihre Parzellen nutzen. „Das ist in den Verträgen so geregelt. Wenn die Deutsche Bahn Bedarf an der Fläche hat, kann den Pächtern gekündigt werden“, erläutert Dirk Pohlmann, Pressesprecher der Deutschen Bahn AG.
Darüber hinaus wird im Vorhinein das Baufeld rund um den Brückenneubau eingerichtet. Ende dieses Jahres sind dafür Abholzungen im Kreuzungsbereich von A 40 und Bahngleisen geplant.
Die neue Schlachthofbrücke erhält wie die aktuelle Brücke eine vierspurige Streckenführung. Da die A 40 jedoch für einen sechsspurigen Ausbau vorgesehen sei, gebe es eine Option für eine spätere Erweiterung auf sechs Fahrstreifen, so Lars Batzer.
Parallel Bau an der Universitätsstraße
Während des Neubaus der Schlachthofbrücke wird auch die Brücke Universitätsstraße an der A 448, die Teil der Ausweichstrecke ist, erneuert. „Dabei wird es aber keine gleichzeitigen Sperrungen geben“, versichert Lars Batzer von der Autobahn Westfalen.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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