Rückblick 2011: Katastrophe nach der Katastrophe - 15.840 Tote und 3.546 Vermisste: Kernschmelze in Fukushima

25 Jahre nach dem Atomunglück in Tschernobyl erlebt die Welt am 11. März eine neue Atomkatastrophe - ausgelöst durch eine unmittelbar vorausgehende Katastrophe: Um 14.46 Uhr (Ortszeit) erschüttert ein Erdbeben der Stärke 9,0 den Osten Japans. Kurz darauf verwüstet ein bis zu 38 Meter hoher Tsunami die Nord­­-­ostküste der Insel Honshu.

Bilanz des verheerenden Unglücks: 15.840 Tote, mehr als 120.000 zerstörte Gebäude und verseuchtes Meerwasser. Rund 500.00 Menschen müssen ihre Häuser verlassen oder evakuiert werden. Bis heute gelten 3.546 Personen als vermisst. Die zerstörerischen Wassermassen des Tsunamis setzen die Reaktoren des Kernkraftwerkes Fukushima I bis zu fünf Meter unter Wasser. An TV-Geräten erleben entsetzte Zuschauer weltweit Explosionen im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi, verfolgen Meldungen über den Ausfall des Kühlsys­tems und eine mögliche Kernschmelze. Doch selbst nach Ausruf des „Nuklearen Notfalls“ versuchen die japanischen Behörden die Situation herunterzuspielen.

Beim Annual Meeting of the New Champions des Economic Forum im September in China zeigen sich führende Köpfe aus Politik und Wirtschaft einig: „Trotz Angst der Öffentlichkeit über Risiken nach dem Reaktor-Disaster in Fukushima hat Atomenergie eine starke Zukunft.“

In Deutschland demonstrieren Hunderttausende gegen Atomkraft. Mit Erfolg: Nachdem der Bundesrat erst am 26. November 2010 die Laufzeitverlängerung verabschiedet hatte, folgt nun die überraschende Energiewende: Per Atom-Moratorium werden alle 17 deutschen Kernkraftwerke untersucht, die sieben ältes­ten kurzzeitig abgeschaltet sowie an­schlie­ßend die Laufzeitverlängerung zurückgenommen. Acht Kernkraftwerke werden stillgelegt, die übrigen neun schrittweise zwischen 2015 und Ende 2022.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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