Die traurigen Kronen von Bochum
Rettet Bochums Bäume - Platanen ziehen vor Gericht
Für eine grüne Zukunft unserer Stadt
Der Gerichtssaal des Lebens
Wieder mal geht es etlichen Bäumen an die Krone – angeblich soll kaum noch Hoffnung für die schattenspendenden Platanen bestehen.
Du liebe Güte - wie grün muss man eigentlich sein, damit Baumbestand bewahrt wird?
Bäume sind unverzichtbare Helfer im Kampf gegen den Klimawandel, darüber hinaus haben Bäume eine positive Wirkung auf unser Seelenbefinden .. und was der Baum noch so alles bewirken kann, steht im „Kleinen Baumführer - Band 15“ ausführlich beschrieben
Ich wünschte mir, die Bäume würden vor´s Rathaus ziehen und den Un-Verantwortlichen so richtig die Meinung um die Ohren hauen, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen - bevor sie vor´s Gericht weiter-ziehen und ihren Gerichtstermin wahrnehmen.
Im Gerichtssaal: Lasst uns mal reinhorchen
Richter, Verteidiger, Kläger, die Grünen und eine Gruppe von majestätischen Bäumen haben sich im Gerichtssaal eingefunden. Zuschauer sind heimische Vögel und sogar die Tiere aus dem Bochumer Tierpark haben den Weg über die Castroper Straße zum Gericht gefunden. Die Pfautaube, die öfter mal außerhalb des Tierparks ihre Runden über dem Stadtwerke-Building dreht und auch das Gericht aus der Vogelperspektive kennt, ist so aufgeregt, dass sie ihren Darm nicht mehr unter Kontrolle hat. Eine Darminkontinenz bei Tauben ist allgemein bekannt – dies mal so zur Verteidigung.
Der Richter klopft dreimal mit seinem Sperrholzhammer auf den Eichenholztisch „Ruhe im Saal. Der Fall ´Bäume gegen Kahlschlag` wird jetzt verhandelt. Kläger sind 26 Platanen. Herr Verteidiger, sie haben das Wort“.
„Hohes Gericht. Meine Mandanten, die altehrwürdigen Bäume, leisten seit ewigen Zeiten unschätzbare Dienste. Sie tun alles, damit es den Menschen wohlergeht, spenden Schatten und filtern die Luft“. „Und bieten Lebensräume für die Vögel“, gurrt die Taube dazwischen. „Halten sie bitte ihren Schnabel und reden sie nur, wenn sie aufgefordert sind“, weist ihn der Richter scharf zurecht. „Herr Verteidiger, fahre er fort“. „Ja also sie bieten Lebensraum für Vögel, außerdem sind sie die wahren Hüter des Gleichgewichts der Natur. Und heute stehen sie hier, bedroht von der Säge, die Sägemehl aus ihnen macht.“
„Und – was sagen die Grünen dazu“, will der Richter wissen und schlägt mit dem Hammer zu .. fest auf den Tisch, „antworte er mir!“
„Ich möchte den Schutz bestehender Bäume sowie die Pflanzung neuer Bäume als zentrale Priorität für Bochum behandeln. In Zeiten wachsender Urbanisierung ist es entscheidend, grüne Lungen für die Stadt zu bewahren. Bäume sind von immenser Bedeutung für unsere Umwelt und unser Wohlbefinden. Sie filtern Schadstoffe, Staub und feinste Partikel aus der Luft, das bedeutet, ein ausgewachsener Baum schafft pro Jahr 100 Kilogramm. Die Betonung liegt bei "ausgewachsener", eurer Ehren! Bäume kühlen durch Schattenbildung und tragen zur Senkung der Temperaturen bei – und sogar des Blutdrucks beim Menschen“.
„Stimmt das, Platane 7, treten sie bitte nach vorn“.
„Ja – alles richtig, hohes Gericht. Und trotzdem lässt er die Sägen wetzen“.
Im Gerichtssaal wird es unruhig, die Tiere schaffen eine derartige Geräuschkulisse, dass der Richter sich veranlasst sieht, vorzeitig das Urteil zu fällen.
„Damit hier endlich Ruhe einkehrt – mein Urteil lautet wie folgt:
Die Bäume werden nicht gefällt und die „Grünen“ ihres Amtes verwiesen. Das Urteil ist gesprochen! Das Gericht zieht sich zurück!“
Autor:Hildegard Grygierek aus Bochum |
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