Weltweiter Aktionstag gegen Rassismus
Protestkundgebung von Jugendlichen am Stern

Jugendliche aus Bochum und Herne protestierten gegen Rassismus | Foto: privat Ulrich Achenbach vom 28.08.20
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  • Jugendliche aus Bochum und Herne protestierten gegen Rassismus
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Anlässlich des 57. Jahrestag der berühmten Rede von Martin Luther King  "I have a dream" marschierten zahlreiche Menschen in den USA nach Washington. Außerdem gab es weltweite Proteste gegen Rassismus und Unterdrückung. Ausgelöst wurden die Massenproteste durch den brutalen Polizeimord an George Floyd. "Black Lives Matter" (Schwarze Leben zählen) ist die Losung gegen Rassismus, Faschismus und Polizeigewalt.

Auch in Bochum schlossen sich  Jugendorganisationen aus Bochum und Herne den weltweiten Protesten an. In Bochum-Langendreer versammelten sich auf der Alten Bahnhofstr "Am Stern" rd. 20 junge Leute, auch Vertreter der Organisation Umweltgewerkschaft, der Bochumer Montagsdemo sowie der Koordinierungsgruppe der Bundesweiten Montagsdemo waren mit dabei und zeigten ihre Solidarität.

Die Sprecherin des Jugendverbands Rebell eröffnete die Debatte am offenen Mikrofon: "Als Jugendverband Rebell unterstützen wir die Proteste gegen Rassismus und Faschismus in der ganzen Welt, solidarisieren uns mit den Flüchtlingen und fordern einen sofortigen Abschiebestopp. Rassismus ist hauptsächlich das Ergebnis einer Spaltung unter den Menschen verschiedener Nationalitäten, diese Spaltung wird bewusst von den Herrschenden betrieben. Darüber möchten wir jetzt diskutieren, ich eröffne hiermit das offene Mikrofon".

Ein Redner äußerte sich:  "Durch einen weißen Polizisten wurde ein Schwarzer am Sonntag in Kenosha/USA  aus nächster Nähe mit sieben Schüssen in den Rücken schwer verletzt worden, als er gerade die Fahrertür zu seinem Auto öffnete, in dem drei seiner Kinder saßen. Die Polizeischüsse auf diesen Mann haben drei Monate nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis die Empörung über Polizeigewalt gegen Schwarze erneut angeheizt. Der Präsident der USA, Trump, ist wahrscheinlich mitverantwortlich für die brutalen Polizeieinsätze, hat er doch bereits die Armee gegen Demonstranten eingesetzt. Ich begrüße sehr den Spiele-Boykott der Basketball-Liga NBA Milwaukee Bucks aus Wisconsin aufgrund des brutalen Polizeieinsatzes. In der Protestbewegung Black Lives Matter (Das Leben von Schwarzen zählt) spielen afroamerikanische Sportstars wie der Basketballer LeBron James eine wichtige Rolle. Sie nutzen ihre Prominenz, um Rassismus in der US-Gesellschaft anzuprangern. 

Aber nicht nur Trump, den man völlig zu Recht als einen Spinner bezeichnen darf, steckt hinter dem Rassismus in den USA. Die USA will sich ihre weltweite Vormachtstellung unter den imperialistischen Staaten sichern. Deshalb werden alle Bewegungen, die den Staatsapparat in den USA gefährden könnten, brutal unterdrückt".

"Auch in Deutschland werden Flüchtlinge wie Menschen zweiter Klasse behandelt", äußerte sich eine Rednerin, "Sinti und Romas kommen z.B. aus 'sicheren Herkunftsländern' und sind akut von Abschiebung bedroht, obwohl sie auch in diesen Ländern verfolgt werden bzw. keine Perspektive für ein menschenwürdiges Leben haben".

Eine Demonstrantin verlas die berühmte Rede von Martin Luther King "i have a dream" in deutscher Sprache.

Ein Jugendlicher prangerte die Ausbeutung an: "Ich bin 15 Jahre und lebe mit meinen Eltern zusammen, die Hartz IV beziehen. Ich habe einen 450-Euro-Job, um das Einkommen der Familie aufzubessern. Es ist große Scheiße, dass ein Teil dieses Geldes auf das ALG II der Familie angerechnet wird. Das ist Verarschung!"

Ein Montagsdemonstrant unterstützte diese Wortmeldung. "Ich bin einer der Moderatoren der Bochumer Montagsdemo. Diese Montagsdemobewegung hat sich im Kampf gegen Hartz IV gebildet. Hartz IV muss weg!  Stattdessen  muss das Arbeitslosengeld I unbeschränkt für die Dauer der Arbeitslosigkeit weitergezahlt werden (bei entsprechender Erhöhung, da die Berechnungsgrundlage das letzte Einkommen des Erwerbslosen ist). Ich bin auch gleichzeitig in der Koordinierungsgruppe der Bundesweiten Montagsdemo. Ihr könnt euch einen Termin vormerken: Am 10. Oktober 2020 finden drei regionale Herbstdemos statt. Eine zentrale Demo wie bisher in Berlin wird es wegen Corona nicht geben. Wahrscheinlich wird die Demo für NRW in Düsseldorf stattfinden".

Ein Beschäftigter von Opel-Warehousing in Bochum erklärte: "Auch bei uns versucht die Geschäftsleitung, die Belegschaft zu spalten und stellt die erkämpfte 35-Stunden-Woche in Frage. Nur wenn alle Beschäftigten zusammenhalten, kann dieser Angriff auf unsere Tarifvereinbarungen abgewehrt werden"

Ebenfalls gab es eine Wortmeldung zur Aufhebung des Verbots einer Demonstration in Berlin gegen die Corona-Schutzmaßnahmen durch das Verwaltungsgericht: "Ich kann nicht verstehen, warum die Rechtsprechung ein sinnvolles Verbot der Polizei aufhebt. Bei einer ähnlichen Demonstration mit tausenden Teilnehmern zum gleichen Thema in Berlin wurden sämtliche Hygieneschutzmaßnahmen ignoriert wie das Abstandsgebot und die Maskenpflicht. Damit handelten die Demonstranten völlig unverantwortlich und öffneten der Verbreitung des Covid19-Virus Tür und Tor!"

Die Kundgebung endete mit dem Hinweis auf eine neue Aktion zum Antikriegstag am 1.9.20, um 17.00 Uhr an der Universität.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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