Insider packen aus
Profitmacherei der Deutschen Bahn

marodes Gleis  - viel besser sehen viele Schienen auch nicht auf Hauptstrecken aus - jetzt beginnt die Deutsche Bahn mit der überfälligen Sanierung - Streckensperrungen sind daher die Folge. Außerdem zahlt dafür der Steuerzahler! | Foto: Bild von Anja auf Pixabay
  • marodes Gleis - viel besser sehen viele Schienen auch nicht auf Hauptstrecken aus - jetzt beginnt die Deutsche Bahn mit der überfälligen Sanierung - Streckensperrungen sind daher die Folge. Außerdem zahlt dafür der Steuerzahler!
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Der Lokführerstreik geht weiter - völlig berechtigt. Auch wenn der Vorstand der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) einen Fehler zugegeben hat, dass die Deutsche Bahn nicht über die Arbeitszeit verhandelt hätte. Aber die Absenkung der Arbeitszeit 36 Wochenstunden bei gleichem Entgelt schrittweise erst in drei Jahren - wie sie die Bahn angeboten hat - ist ein fauler Kompromiss, den die Gewerkschaftler durchschaut haben und sich darauf nicht einlassen. Zudem ist das Ziel die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, in vielen Branchen ist sie schon üblich.

Ich verweise hierzu auf die Sendung im ZDF vom 5.3.24  "Deutsche Bahn: Die Insider - Tricks hinter den Kulissen". Hier berichteten vier Insider der Deutschen Bahn  - aus Angst vor rechtlichen Folgen aufwendig maskiert und mit verfremdeten Stimmen - aus dem internen Bereich des DB-Konzerns. Sie alle haben mehrere Jahre lang für die Bahn gearbeitet, wie das ZDF berichtete.

Verspätungen und völlig überfüllte Züge sind - zumindest zu den Hauptverkehrszeiten - fast schon an der Tagesordnung. Warum? Diese Missstände gehen offenbar auf bewusste Strategien und Unterlassungen des Managements zurück. Ein ehemaliger Zugchef sagt, diese seien im DB-Konzern "Teil des Plans".

Bei einem Ticketverkauf für Fernzüge ist keine Platzreservierung vorgesehen, diese muss der Fahrgast extra bezahlen. Aus diesem Grunde werden häufig viel mehr Tickets verkauft, als Sitzplätze im Zug vorhanden sind. Dadurch ist eine Überfüllung des Fernzugs vorprogrammiert - und die Deutsche Bahn macht den Gewinn auf Kosten der Fahrgäste.

Häufiger Grund für die Zugverspätungen sind die zum Teil maroden Gleise, wo selbst ICE`s zur Langsamfahrt gezwungen sind. So berichtete der Lokführer "Niklas", der zehn Jahre bei der Deutschen Bahn tätig war. Das wirkt sich selbstverständlich auch auf den Nahverkehr aus, wo pünktliche Züge eher die Ausnahme als die Regel sind.

Jetzt kommt der Hammer: Die Deutsche Bahn ist zwar für die Wartung des Schienennetzes und auch der Züge verantwortlich, aber nicht für den Austausch von total defekten Schienen oder Weichen. In diesem Fall muss die Bundesregierung die Instandhaltungskosten übernehmen. Um Kosten zu sparen und ihre Profite zu steigern, hat die Deutsche Bahn bisher mit voller Absicht nur unzureichend in die Erhaltung ihrer Infrastruktur investiert.

Der Investionsstau blieb nicht aus - jetzt muss der Staat - also die Steuerzahler - etliche Millionen bis Milliarden Euro aufbringen, um das marode Schienennetz wieder auf Vordermann zu bringen! Wo bleibt der jahrelang erzielte Profit der Deutschen Bahn aufgrund der unzureichenden Wartung ihrer Anlagen? In den Händen der Bahnmanager?

Auch der Mangel an Lokführern, Zugbegleiter an anderem Personal ist von der Deutschen Bahn hausgemacht. Seit der Privatisierung der ehemaligen Deutschen Bundesbahn - eine ehemalige Behörde - war nach der Privatisierung der Maximalprofit das oberste Ziel, verbunden mit Personalabbau. Zeitweise wollte die Deutsche Bahn an die Börse gehen!

Früher war der Beruf des Lokführers ein Traum vieler Kinder. Heute ist er zum Albtraum geworden - siehe die Schichtpläne der Deutschen Bahn und der Dauerstress durch unzureichende Freizeit!

Ebenfalls wird sogar bei den Fahrgästen abgezockt: Der Dschungel der Niedrigpreis- und Rabattangebote der Deutschen Bahn ist kaum durchschaubar - ein angeblich günstiges Fahrpreisangebot entpuppt sich später als Farce!  Die persönliche Kundenbetreuung an den Schaltern der Deutschen Bahn ist unzureichend, da diese Einrichtungen frühzeitig schließen oder in ländlichen Gebieten überhaupt nicht vorhanden sind!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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